Serbisch-Bulgarische Grenzwege mit der DR

Veranstaltungen, an denen BIGler und Freunde teilnehmen oder gemeinsame Unternehmungen.
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Silke
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Serbisch-Bulgarische Grenzwege mit der DR

Beitrag von Silke »

So, wie angekündigt nun mein Reisebericht. In mehreren Teilen, ich bin gerade in Bulgarien im Motocamp :-) Die 3-tägige Anreise lasse ich weg, ich war so genervt von halb Türkei auf der Autobahn und hab mehr gestanden als dass ich gefahren bin. Kam am ersten Tag nur 640km in 9 Stunden und hatte da Deutschland immer noch nicht verlassen…
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Ausgangspunkt der Tour war ein serbisches Dorf „Temska“, ca. 7km nördlich von Pirot, wo ich mich mit einem Freund, Andreas, verabredet hatte. Die ersten Tage verbringen wir ONroad in der Region, fahren auf ein Motorradtreffen, machen beim Dorffest mit, baden im Fluss, übernachten in der Küche des örtlichen Motorradclubs, werden in einem Camp internationaler Wissenschaftler aus der Gulaschkanone versorgt und von einer serbischen Familie zum Mittagessen eingeladen. Nur kleines Vorgeplänkel für das, was wir eigentlich vor haben.
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Unsere Idee: Entlang der serbisch-bulgarischen Grenze offroad bis in den Süden des Landes zu fahren. Zuerst sollte es über die 50km Grenzkammstraße gehen (ein Mountainbike-Track), dann nach einem GPS Track, den uns ein serbischer Endurofahrer zur Verfügung gestellt hatte. Er war die Tour (mit Ausnahme der Grenzkammstraße) mit einer KLE500 gefahren, also waren wir sicher, mit einer XT600 mit Koffern (und Profi-Fahrer) und meiner DR350 mit Ortliebrolle gut durch zu kommen. Wir hatten für die ersten 50km 7l Wasser an Bord und freuten uns auf eine „kleine Nachmittagsrunde“ und dachten dabei an Fahrspaß wie auf der ligurischen Grenzkammstraße.
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Zunächst ging es stramm bergauf Richtung höchstem Berg Serbiens, dem Midjur mit über 2000m Höhe. Ging gut zu fahren. Teils steinig, aber schön schattig und ein breiter Fahrweg, auch mit einem 4x4 machbar. Wahnsinnig tolle Hochgebirgslandschaft, der Blick geht zu beiden Seiten tiiiiief und steil herunter. Wir fühlen uns wie im Flugzeug, so klar und toll ist die Sicht! Duftenden Blümchenwiesen überall, nette Wegelchen, gut zu fahren, immer schön bergauf, manchmal grobsteinig, aber die DR macht das gut!
Die letzten 50 Höhenmeter zum Berggipfel habe ich mir dann geschenkt, meine DR dort hoch zu prügeln war mir der Gipfel nicht wert. Andreas traf dort oben einen Mointainbiker, der ihm berichtete, unser Vorhaben ginge nicht auf, denn er habe den Weg nicht gefunden. Aber unser Informant, ein Bergmarathonläufer, hatte uns berichtet, der Weg sei „gut machbar“. Ein anderer sagte uns gar „geht auch mit nem 4x4“. Also warum einem „dahergelaufenen Mountainbiker“ glauben? Hätten wir besser getan, aber nun war es zu spät…
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Der Weg war nicht wirklich mehr ein Weg, wenn auch man von Weitem erkennen konnte, dass da mal ein Weg gewesen sein musste. Rechts klaffte der Abhang, links der Hang und der „Pfad“ dazwischen war völlig zugewachsen mit heftigen Grashuckeln, kleinen Büschen und Zwergsträuchern. Solange man die Kiste auf Zug hält, hoppelt auch eine DR350 brav drüber. Aber leider nicht immer. Ich glaube, ich wollte die Fuhre noch mit dem rechten Fuß abfangen, aber dann begann schon der freie Fall. Scheiße! Mein erster Gedanke: „die 144kg DR können weh tun!“, aber wir zwei haben uns getrennte Flugbahnen ausgesucht. Zack! Ich lande unsanft auf linkem Handgelenk, rechter Gesichtshälfte und kugele noch eine Umdrehung weiter. Die kleine DR liegt oberhalb von mir. An Grasbüscheln ziehe ich mich zurück zum „Weg“ und stelle fest: nix kaputt, weder an mir noch an der DR! Das Handgelenk ist etwas verstaucht, aber das größte Problem ist: wie bekommt man eine DR350 den Hang wieder hoch?
Wir brauchen ca. 2 Stunden, um die Kiste mit Spanngurten und vereinten Kräften wieder auf den Pfad zu wuchten. Und waren danach fertig. Fix und fertig. Und ich im Hirn fertig mit der Welt. Andreas fährt mit der unbeladenen DR scouten, einen Weg suchen. Es gibt keinen, nur weitere 2,3km auf diesem „Blümchenpfad“, der für Wanderer nett sein muss, mir nun aber auf zwei Rädern das Herz bis zum obersten Anschlag klopfen lässt. Nie, nie wieder möchte ich den Berg herunter fallen! Und nie, nie wieder ein Motorrad bergen müssen! Wir sehen ein: auf serbischer Seite ist kein Durchkommen. Wir queren querfeldein hubbelige Bergwiesen auf die bulgarische Seite. Illegaler Grenzübertritt auf 2000m.
Ein „Andalusien Hardenduro Steinehang“ führt zu einer PKW Fahrspur. Erstaunlich, wie leicht das Vorderrad einer DR mit Gepäck im Steilhang wird, mehr als ein Mal lupft sich die Nase der kleinen DR Richtung Himmel, aber wir zwei schaffen es in einem Zug. Nur, um dann festzustellen, die Fahrspur verliert sich im Nichts. Andreas fährt mit der kleinen DR wieder scouten und kommt nach einer Stunde erschöpft zurück: nichts. Wir müssen auf 1750m Höhe campen. Unser Wasservorrat von 7l war ja nur für die „kleine Nachmittagsrunde“ gedacht, Essen haben wir auch nur Brot und etwas Gemüse und die Nacht ist saukalt. Unsere Sommerschlafsäcke reichen nicht wirklich und ein Hirsch stört unsere Nachtruhe, weil wir ihn durch unsere Anwesenheit stören. Auge um Auge, Zahn um Zahn. Mit Ohrenstöpseln überliste ich sein Geblöke. Gewonnen, Du Hirsch!
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Das Aufwachen am Morgen ist wunderschön, wir zelten genau auf dem Kamm, in jede Richtung tollste Aussicht: links Bulgarien, rechts Serbien. Andreas fährt mit der DR wieder scouten und kommt enttäuscht wieder: keine Chance, nach Serbien zurück zu kommen! Wir folgen einer Fahrspur Richtung Bulgarien und müssen feststellen: sie endet in Büschen. Ich bin mittlerweile apathisch-fiebrig, völlig ausgetrocknet, Wasser haben wir keins mehr. Ein neuer Versuch, einen Weg zu finden, endet auf einer verlassenen Kuhstall-Ruine. Und im Matsch. Matsch bedeutet: Wasser! Ich bin zu matt, um die Quelle zu suchen. Aber Andreas findet sie. Aus der Wiese entspringt Wasser und ich kippe 1,5l davon in meinen ausgetrockneten Körper. Das Fiebergefühl verschwindet recht schnell, wir bunkern wieder 7l und suchen weiter nach einem Weg zurück in die Zivilisation.
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Von Weitem sehen wir etwas, was ein Weg sein könnte, allerdings auf der anderen Seite eines Geröllhangs. Die kleine DR prügelt sich brav über und durch das Geröll, dann geht es steil und steinig bergab. Unsere einzige Chance. Teils ist der Weg gut fahrbar, teils tief verspurt ausgewaschen mit riesengroßen Steinen.
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Meine Kraft ist nach der Bergeaktion vom Vortag sowieso nur halb vorhanden, ich habe Hunger, mein Nacken tut vom Sturz gestern so weh, mein Handgelenk auch, ich habe Muskelkater, aber immerhin geht es bergab, es ist ein Weg und wir haben Wasser. Und finden wilde Erdbeeren, Himbeeren und Brombeeren. So lecker! Bulgarien meint es gut mit uns: Wasser und Obst.
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Das bulgarische Dorf ist schon in Sichtweise, da verlässt mich meine Kraft ganz und die kleine DR fällt in der aller-, allerletzten Kehre um. Der Kupplungshebel bricht. Es ist über 10 Jahre her, dass ich das zuletzt gemacht habe: Hebeleien abbrechen. Liegt wohl am butterweichen Acerbis Handprotektor (der mit der Alustrebe drin). Ich bin mehr als k.o. und kraftlos und roller mit 1cm Kupplungshebel weiter ins Dorf. Eine Frau zeigt uns ein Restaurant, bei dem wir die Speisekarte von oben nach unten bestellen: Tarator (kalte Joghurtsuppe), Hühnersuppe, Salate, Pizza, Eiscreme,…
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Mit jedem Teller Essen werden wir müder. 70km in 2 Tagen. So weit zum Thema „kleine Nachmittagsrunde“. Das Restaurant vermietet auch Appartments 2 Zimmer mit Kamin, Bad, Terrasse, 12€ pro Person. Wir fallen tot in die Federn. Und ich schwöre mir: nie, nie wieder mache ich sowas.
Am nächsten Morgen bin ich mir da nicht mehr so sicher. :gps: „Niemals sag Niemals“, sang schon Mary Poppins und wer weiß…? :roll:

Ich bin mit den Fotos noch nicht durch, hab jetzt schnell ein paar hier rein geladen. Ich mache noch ein Fotoalbum dazu und poste auch (später oder morgen), wie es weiter ging. :-) Das war ja nur die "kleine Nachmittagsrunde" als Einstieg in die eigentliche Tour! :-)
Silke
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Hein
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Re: Serbisch-Bulgarische Grenzwege mit der DR

Beitrag von Hein »

Hey Silke, ihr macht Sachen, sei froh, dass das Handgelenk nur gestaucht ist,
sonst wäre die Tour schon vorbei.
Weiterhin gute Reise, Hein
Grüße aus dem Münsterland, Hein 8)
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Silke
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Re: Serbisch-Bulgarische Grenzwege mit der DR

Beitrag von Silke »

Ich hatte blöderweise meine Handgelenksbandage nicht an. Mit der wärs evtl. gar nicht passiert. Aber die war im Rucksack und mit der ging es gut weiter!
LG aus dem sonnigen Bulgarien!
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Aynchel
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Re: Serbisch-Bulgarische Grenzwege mit der DR

Beitrag von Aynchel »

wer sichs heute kann besorgen, der verschieb es nicht auf Morgen :D

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wir hatten genug Wasser am Samstag :lol:
Aynchel aus Meddersheim
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ich könnte die BIG auch mit 5,5l daher fahren, aber das wäre Spritverschwendung ;-)
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mitlaser
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Re: Serbisch-Bulgarische Grenzwege mit der DR

Beitrag von mitlaser »

hmm..falls du das mopped mal los werden willst.. :zwinker: :hmm: :roll: :oops:
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Silke
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Re: Serbisch-Bulgarische Grenzwege mit der DR

Beitrag von Silke »

Das ist schön zu sehen, Aynchel! :-)
Meine DR ist nicht zu verkaufen - aber ich leihe sie Dir gerne mal aus, musst dafür aber ins Motocamp nach Bulgarien fliegen. Flüge ab 9,50€. Vielleicht leiht Aynchel Dir seine DR auch mal (zurück)? :-)
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Re: Serbisch-Bulgarische Grenzwege mit der DR

Beitrag von mitlaser »

ich dachte auch eher an aynchels ;-))

für deine bin ich noch nich alt genug.. :gps: :prost:
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sittich
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Re: Serbisch-Bulgarische Grenzwege mit der DR

Beitrag von sittich »

Servas
und danke Silke. Ich schwitz' schon beim Les'n, mach das bitte nimmer --- und bin schon gespannt auf mehr :D

Gruß aus'n Bureau
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Silke
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Re: Serbisch-Bulgarische Grenzwege mit der DR

Beitrag von Silke »

So, weiter im Bericht. :-)
Nach der „kleinen Nachmittagsrunde“ von 2 Tagen machen wir uns an Tag 3 der Tour endlich daran, Tag 1 des offroad-Tracks unter die Räder zu nehmen. Doch zunächst müssen wir zurück nach Serbien, das wir ja illegal verlassen hatten. Ein völlig unerwarteter gut asphaltierter 1300m hoher Bergpass sorgt für zusätzlichen Fahrspaß. An der Grenze ist die Beamtin im Stress, tippt meinen Mädchennamen als Vornamen ein, so bin ich im PC jetzt 2x eingereist und es fällt nicht auf, dass wir eigentlich nie ausgereist sind. Andreas war eh über die grüne Grenze gekommen, jetzt sind wir beide wieder legal in Serbien.
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Der offroad-track startet mit autobahnähnlichen Schotterwegen, die atemberaubende Aussichten in tolle Berglandschaft bieten. Wir stauben so vor uns hin und freuen uns an unseren Motorrädern, der Landschaft, der entspannten Fahrerei und dem ewig guten Wetter. Die Regensachen haben wir nur dabei, damit es nämlich NICHT regnet. Klappt ja immer! Wir kommen auf Asphalt, der uns zu einem Kloster an einem Fluss mit leckeren Forellen führt. Der anschließende Canyon ist wildromantisch, absolut genial!
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Irgendwann im Wald verpasst Andreas den Abbieger auf einen zugewachsenen Wiesenweg um 50m und wir landen im Garten eines kleinen Hauses. Natürlich kommen die Bewohner sofort heraus. Jeder Deutsche hätte sich jetzt darüber aufgeregt, dass zwei „wilde Biker“ mit ihren „Höllenmaschinen“ ordnungswidrig Privatgrund befahren, aber diese zwei Männer bitten zum Cafe und holen noch Nachbar und Frau aus dem Gemüsegarten. Und dann werden wir verköstigt. Cafe, frisches Quellwasser, eingeweckte Wilderdbeeren, Kekse, eigener Honig. Und müssen uns alles ansehen: den Gemüsegarten, die Honigschleuder, das Haus von innen, die Werkbank – alles! Dann wird der Schnaps ausgeschenkt und wir genötigt, unbedingt im Schlafzimmer zu schlafen, die drei Hausbewohner schlafen im Wohnzimmer.
Wir haben beim Kloster Forelle gegessen und haben gar keinen Hunger, müssen aber alle Köstlichkeiten essen, die die Hausfrau uns auftischt: mit selbst gejagtem Wildschweinfleisch gefüllte Paprika, Wildschweingulasch, gegrillte Paprika, alles, was der Gemüsegarten hergibt, dazu Sauermilch, Käse, Honig und Melone. Damit wir mit dem Quellwasser heiß duschen können, wird mit Holz auch noch das Wasser für uns erhitzt!
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Wie wir uns verständigen? Prima! Bis auf ein schnell dahin geflüstertes Geheimnis der Dame des Hauses verstehen wir alles. Andreas und ich haben beide Grundkenntnisse in Bulgarisch, was dem Serbischen sehr ähnlich ist. Fehlen Wörter, nehme ich gerne russische oder deutsche Wörter und hänge ein „witsch“ oder ähnliche „Balkanendung“ dran und hoffe, es wirkt. Meistens tut es das, denn Serbisch hat viele deutsche Worte wie „Flasche, Auspuff, Kupplung,…“ Andreas sagt, wir sprechen „Balkanisch“. Egal was, wir kommen gut klar und schaffen abendfüllende Gespräche.
Der nächste Tag startet mit „Urwaldwegen“: Waldwege, die extrem zugewachsen und etwas matschig sind. Mehr als 1x hüpft mir ein Frosch vors Vorderrad, so lustig! Weiter geht es über zahlreiche Bergrücken. Die Wege sind von Holzrückefahrzeugen zum Teil extrem verspurt und vom Regen tief ausgewaschen. Eigentlich gut zu fahren, man muss sich nur gut konzentrieren. Wir erreichen einen großen See und baden ausgiebig. Im See schwimmen Forellen, die vom Grill noch besser schmecken als die aus der Pfanne von gestern!
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Der Track führt weiter über einen schnellen asphaltierten Pass, der eh schon auf meiner „Liste“ stand, weil ich den mit dem VW T4 Bus schon gefahren bin und damals lieber 2 statt 4 Räder gehabt hätte. Sehr cool! Weil der Track ab dort aber 100% auf Straße weiter Richtung Westen führt, wir aber offroad und Richtung Norden wollen, brechen wir ab und fahren über kleinste Straßen zurück in das Stara Planina Gebirge, wo wir an einem Bergsee zelten. Unsere Zeltnachbarn schenken uns als erstes einen Teller voll hausgemachtem Käsegebäck.
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Kaum öffne ich den Reißverschluss am Zelt nach einer kühlen Nacht am See, muss ich schon zu dem Rentnerpaar zum Frühstück kommen. Als Andreas wach ist, wird weiteres Käsegebäck aufgetischt und Vorräte geteilt. Wir gehen schwimmen und fangen an, die Zelte ab zu bauen. Von der anderen Seite des Sees kommt ein Boot mit zwei Serben, die uns einladen, von der Mitte des Sees aus baden zu gehen. Während Andreas das Angebot annimmt, rufen mich die Rentner wieder zu sich: es gibt Wassermelone. Jetzt wollen wir aber wirklich los, noch Schotter unter die Räder nehmen. Kaum sind wir in Moppedklamotten, müssen wir nochmal zu dem netten Paar: sie haben uns Salat gemacht! Nachdem auch der gegessen ist, verabschieden wir uns wirklich und dem Mann stehen Tränchen in den Augen. Die Gastfreundschaft der Serben ist umwerfend!
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Wir schottern weiter in ein Bergdorf, in dem ein Wasserfall neben der Dorfstraße plätschert. Sehr malerisch! Wir schlagen einen Schotterweg ein Richtung Temska, wo wir vor 5 Tagen die Tour begonnen hatten, baden zuerst die Füße bei einer Flussdurchfahrt und dann uns selbst nochmal im Fluss, bevor wir etwas wehmütig ins Dorf rollern, wo wir wieder aus der Armeeküche vom Camp verköstigt werden. Heute früh bin ich weiter nach Bulgarien gefahren, wo ich mein Lager im Motocamp aufgeschlagen habe. Mal sehen, was die kleine DR und ich hier noch so erleben!
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Hard Facts zur Serbien-offroad-Tour:
Gefahrene Gesamtkilometer: 550km, davon offroad: ca. 300km
Spritkosten: ca. 40€
Übernachtungskosten: 12€
Essen, Restaurants, Eis etc.: 30€
Gesamtkosten für eine Woche Moppedspaß: ca. 80€
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Der GPS Track ist gut mit Bigs zu befahren, die kleine DR musste nicht sein, war aber für unsere „kleine Nachmittagsrunde“ schon zu schwer. Die ist aber nicht zur Nachahmung geeignet. Der GPS Track der eigentlichen Tour geht gut mit „BSE“ Bigs und Co mit Gepäck. Je nach Witterung natürlich.
„Stinken wie die Iltisse“ mussten wir nicht, das möchte ich nochmal betonen. Wir haben an manchen Tagen sogar ZWEI Mal gebadet…

Mit Fotos bin ich noch nicht weiter als gestern. Kommt noch!
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Richard
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Re: Serbisch-Bulgarische Grenzwege mit der DR

Beitrag von Richard »

Herrlich...es bereitet mit höchstes entzücken u ein Gefühl größter Freude diese Reise zu verfolgen...
Meine schönsten Reisen u Kontakte mit Menschen in unglaublichen Gegenden u Gelegenheiten hatte ich auch in Rumänien, Bulgarien, Serbien....

Es ist ein Traum wie glücklich das Leben sein kann wenn man unsere kapitalistenreligion aus den Gedanken verbannt u nur Mensch ist.
Vorurteilslos, gerade und freundlich. Im Gepäck ein Lächeln, zwei Hände und drei Tshirts...

Ich liebe es solche Geschichten zu lesen u danke dir Silke, dass du sie mit uns teilst. :good:

In Erwartung auf Fortsetzung, liebe Grüße aus dem Wienerwald
Richard
außerdem neben der BIG (SR 43, Bj.94, 120tkm!!) noch in der Garage:

Suzuki GS 1000 L Bj 79, 45tkm
HD E-Glide Police FLHTP Bj 07, 80tkm
BMW GS 1150 ADV Bj 02, 120tkm
und einen OBERLIGA Klasse 99er Kawa W650 Scrambler 38tkm
sowie eine C4 Corvette Cabrio
Aynchel
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Re: Serbisch-Bulgarische Grenzwege mit der DR

Beitrag von Aynchel »

seh ich das richtig, dass die 350er da unten im Depot bleibt
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ich könnte die BIG auch mit 5,5l daher fahren, aber das wäre Spritverschwendung ;-)
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Silke
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Re: Serbisch-Bulgarische Grenzwege mit der DR

Beitrag von Silke »

Ja, die 350er bleibt hier. Die ist ok für on- und offroad Spaß :-)
Muss noch bischen was an ihr machen, dann ist sie perfekt und wartet hier auf mich.
Ab morgen düs ich hier aber mit doppelter Leistung und 300ccm mehr durch die Gegend, hab für Jan noch die BMW eingepackt :-)
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Re: Serbisch-Bulgarische Grenzwege mit der DR

Beitrag von advancer »

Moin Silke,
Klasse! Tolle Tour! :good:
Ich find es nur so total lustig, weil die Daten deiner Tour entsprechen ziemlich genau denen von meiner Tour, nur halt ca. pro Tag! :lol:
Gut, über Wiesen ohne Weg bin ich auch schon gefahren. War halt nur ein Zaun drum und den Bauern kenn ich seit der Kindheit. :lol:
:prost:
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Re: Serbisch-Bulgarische Grenzwege mit der DR

Beitrag von Silke »

Sooo... endlich hab ich mal die Fotis durchgeklickt und ein Fotoalbum gemacht:
https://www.facebook.com/media/set/?set ... 5f0c37933e
Sind viele Fotos - aber auf den meisten gibt's ne DR zu sehen :-)
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Re: Serbisch-Bulgarische Grenzwege mit der DR

Beitrag von Aynchel »

SÜW.. :lol:
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Re: Serbisch-Bulgarische Grenzwege mit der DR

Beitrag von Silke »

Klar SÜW, man kann die Kennzeichen jetzt behalten. Ist viel billiger. Wir bringen zusammen 7 Motorräder und 3 Autos zusammen, da macht das wirklich viel aus!
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Re: Serbisch-Bulgarische Grenzwege mit der DR

Beitrag von Würmer »

Und ich dachte schon Du wärst wieder zurück gezogen :lol:
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Ned schwätzen, sondern machen!
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Re: Serbisch-Bulgarische Grenzwege mit der DR

Beitrag von Silke »

Neee... in SÜW hab ich ja auch nie gewohnt, die Mopeten/Autos waren nur gefaked in SÜW zugelassen, weil die Franzacken keine DRs (und andere Fahrzeuge mit deutschen Papieren) mögen und die da gar nicht zulassungsfähig waren. Die neue DR hat aber auch ein neues KR Kennzeichen! :-) Ist nur auf keinem Foto zu sehen. Hab den Luxus, hier zwei Motorräder dabei zu haben, damit meine beste bessere Hälfte nächste Woche hier auch was zum Fahren hat, denn als Handgepäck geht sone BMW leider nicht im Flieger durch...
In unserem Haushalt fahren wir aber mit SÜW, KR, ME und HH Kennzeichen rum - alle auf die Adresse in Krefeld gemeldet :-) Verwirrung garantiert! :-)
Silke
... mit ME, KR und SÜW Kennzeichen gerade in BG, Landkreis EB :-)
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Re: Serbisch-Bulgarische Grenzwege mit der DR

Beitrag von Hein »

Schöne Bilder Silke, Danke dafür :good:
Grüße aus dem Münsterland, Hein 8)
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Re: Serbisch-Bulgarische Grenzwege mit der DR

Beitrag von kahlgryndiger »

Sehr schön. Und ich habe noch nicht einmal angefangen unsere Bilder zu sortieren und zu bearbeiten ... :hmm:
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