Welches Motoröl ? und was heißt eigentlich SAE 10W-40?

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Welches Motoröl ? und was heißt eigentlich SAE 10W-40?

Beitrag von Gast »

Kleiner Exkurs in Sachen Öl: Viskosität ist das Maß für die Zähflüssigkeit eines Öls. Unter Viskosität versteht man die Eigenschaft einer Flüssigkeit, ihrer Verformung einen Widerstand entgegenzusetzen. Bei dünnflüssigen Ölen (niedrige Viskosität) ist dieser Widerstand gering, bei zähflüssigen (hohe Viskosität) gross. Bei Erwärmung eines Öls nimmt die Viskosität ab, bei Abkühlung nimmt sie zu. Öle werden in Viskositätsklassen (SAE) eingeteilt. Früher war es notwendig im Winter und im Sommer das jeweilige Motoröl gegen dünnflüssigers, respektive zähflüssigeres zu tauschen, damit die Motoren auch problemlos bei den verschiedenen Temperatur-verhältnissen liefen. Im Winter benutzte man dann beispielsweise SAE 20 (für den Bereich -20 bis +10°C) und im Sommer dann SAE 40 (+20 bis +50°C). Je kleiner die Zahl hinter dem SAE ist, desto dünnflüssiger ist das Öl. Seit der Erfindung des Mehrbereichsöls ist das ständige Wechseln glücklicherweise nicht mehr notwendig. Die SAE-Angabe für Mehrbereichsöl lautet nun z.B. SAE 10W-40. Dabei gibt die erste Zahl vor dem W an, wie sich das Öl im Winter (W), also bei Kälte, verhält. Die Zahl dahinter bezieht sich auf das SAE-Verhalten bei sommerlichen Temperaturen. Kurz: 10W-40 verhält sich im Winter wie SAE 10 und im Sommer wie SAE 40. Synthetische Öle sind temperaturbeständiger als Mineralöle und haben meist eine größere Viskositätsspanne (z.B. 0W-50). Dadurch sind sie natürlich dünnflüssiger und sorgen meist bei älteren Motoren für plötzlichen Anstieg des Ölverbrauchs, wenn man von Mineralöl auf synthetisch wechselt. Das rührt daher, daß in einem älteren Motor das Öl durch Dichtflächen und Kolbenringe aufgrund von Verschleiß-erscheinungen herausdrückt. Fazit: Synthetisches Öl nur bei Neumaschinen, oder nach Renovierung, wenn Ölpumpe kontrolliert, Kolbenspalt vermessen, Nockenwelle gesehen und nur geringer/gar kein Verschleiß festzustellen ist, benutzen. Ansonsten Mineralöl mit SAE 10W-40, wie von Suzuki vorgeschrieben, verwenden.
Kein Billigöl verwenden, sondern nur Marken-Motorradöl wie z.B. Castrol GPS 10W-40, der Motor wird es einem irgendwann danken. In den vergangenen Jahren haben sich in der PKW Motorenölentwicklung Tendenzen ergeben, die für Motorradmotoren sogar schädlich sein können. Zunächst reagierten manche Motorradhersteller sogar mit dem Verbot von PKW-Ölen. Um Probleme zu vermeiden gibt es seit 1999 eine Spezifikation für Motrradöle: Die JASO Spezifikation sollte auf jeder Ölflasche stehen, welche Ihr einfüllt! JASO MA für besonders belastete Kupplungen JASO MB mit ausreichend stabiler Kupplung verwenden.

Bild
Bild: Suzuki DR 800 Fahrerhandbuch 1994

Editiert 29-03-2009
© Stefan RB 2009 http://www.hessler-motorsport.de" target="_blank

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ACHTUNG!!! Grundsätzlich gilt!!!
Alle dargestellten Umbau-/Reparaturhinweise erheben NICHT den Anspruch auf Vollständigkeit. Die beschriebenen Umbau-/Reparaturmassnahmen sind nach besten Wissen erstellt. Dennoch sind auch hier Fehler nicht unmöglich!
Ausserdem ist zu beachten, das bei allen Umbauten oder Reperaturen mindestens technische Grundkenntnisse und ordentliches Werkzeug vorhanden sein sollten.
Nun aber viel Spass und Erfolg beim Basteln an Eurer SUZUKI.
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