In Bayern gilt seit heute Katastrophenfall, um die Bürokratie stark zu vereinfachen. Die Hamsterkäufe in München sind brutal. Um acht morgens waren die Läden schon komplett leer. Laut Aussage der Mitarbeiter haben sich die Leute sogar extra den Tag frei genommen, um ab sieben Uhr morgens sinnbefreit einfallen zu können wie die Heuschrecken.
Meine Freundin wurde angepöbelt, weil sie vier Dosen Ravioli für uns beschaffte. Im gleichen Laden begegnete sie einem weinenden Rentner. Der arme Mann war derart verzweifelt darüber, dass er nichts mehr bekam! Sie hat ihn dann in drei Läden begleitet, um ihn für das nötigste zu unterstützen.
In den sozialen Netzwerken geht die Selbstbeweihräucherung los, man sei bereit und wolle für alte Menschen einkaufen. Der blanke Hohn, wenns einfach nichts mehr gibt. Damit ist niemand geholfen.
Wenns dem Durchschnittsbürger an Verstand und Solidarität mangelt, seh ich den Einzelhandel jetzt in der Pflicht, Beschränkungen einzuführen. Immerhin wird bei einigen Edeka-Filialen das Klopapier schon rationiert.
Meine Arbeit wird übrigens wie gewohnt weitergehen. Die nächste Zeit werde ich allerdings ums Verrecken nicht Bus und Bahn fahren.
El Cheffe bot mir an, dass wir notfalls im Großhandel einkaufen können, weil da auch nicht Hinz und Kunz hindürfen. Guter Mann.
