Motorüberholung

Alles was irgendwie mit der BIG (oder auch anderen) zu tun hat.
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LS650
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Motorüberholung

Beitrag von LS650 »

Servus Leute,
wie schon der Betreff verrät, muss ich demnächst meinen Motor überholen. Grund dafür war, dass meine Dr fast mehr Öl als Benzin benötigt hat.
Hierfür hat Dr Fahrer mir schonmal einen guten gebrauchten Zylinder mit Kolben verkauft. Was würdet ihr noch alles machen? Ich will nicht Unsummen ausgeben, jedoch alles Nötige machen.
Bis jetzt sind die Ventilschaftdichtungen, HRT Feder Steuerkettenspanner, Zylinder und Kolben und ein zwei Simmerringe geplant. Evtl. dachte ich dabei noch an neue Ventilfedern. Was haltet ihr für notwendig und warum? :-) Steuer- und Ausgleicherkette? Kurbelwellenlager/Motorlager?
Hatte bis auf den Ölverbrauch keine Probleme mit dem Motor. Gelaufen hat er schätzungsweise 65000-75000. :lol:

Gruß Timo
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matzejochen
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Re: Motorüberholung

Beitrag von matzejochen »

LS650 hat geschrieben:Servus Leute,
wie schon der Betreff verrät, muss ich demnächst meinen Motor überholen. Grund dafür war, dass meine Dr fast mehr Öl als Benzin benötigt hat.
Hierfür hat Dr Fahrer mir schonmal einen guten gebrauchten Zylinder mit Kolben verkauft. Was würdet ihr noch alles machen? Ich will nicht Unsummen ausgeben, jedoch alles Nötige machen.
Bis jetzt sind die Ventilschaftdichtungen, HRT Feder Steuerkettenspanner, Zylinder und Kolben und ein zwei Simmerringe geplant. Evtl. dachte ich dabei noch an neue Ventilfedern. Was haltet ihr für notwendig und warum? :-) Steuer- und Ausgleicherkette? Kurbelwellenlager/Motorlager?
Hatte bis auf den Ölverbrauch keine Probleme mit dem Motor. Gelaufen hat er schätzungsweise 65000-75000. :lol:

Gruß Timo
Summen:
1. Mach es richtig! Zerleg das Ding, sieh hinein und entscheide dann.
2. Ventilschaftdichtungen = Schick den Kopf zum Stephan. Evtl fällt ihm noch etwas Anderes ein. ;-)
3. Steuerkettenspanner = Schick das Ding zum Stefan und lass es prüfen (nur eine neue Feder bedeutet nicht zwangsläufig eine entspannte Weiterbauphase!....Der Spanner ansich kann eine fiese Kerbe haben = neue Feder in altem Spanner = neue Feder geht schnell kaputt! = paar Hundert Euro verblasen!)
4. Was noch? = Steuerkette, Ausgleicherkette, Lager....."bis auf den Ölverbrauch keine Probleme" (= am Kolben geht Öl verlustig wegen falsch positionierter Kolbenringe oder: Kolben braucht Übermaß...Steuerkette: neu!, Ausgleicherkette: auch gleich neu!)

Summe: Siehe Punkt 1.

Notiz:
Ich bin der Schwarzmaler schlechthin. Denn: Ich habe meinen Motor neu lagern lassen inkl. (wie immer) mit verstärkter Steuerkettenspanner-Feder. Fazit: Hat ca. 10.000 km gehalten. Danach: Motor = bitte einmal neu, weil: Steuerkettenspanner ansich Kerben hatte und somit die neue verstärkte Feder zermürbt hat.#

Und jetzt Du.
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Berg_Zwerg
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Re: Motorüberholung

Beitrag von Berg_Zwerg »

Hallo ;-)
Da ich gerade angefangen habe den Motor zu Zerlegen ;-) ( Motor Teilzerlegen ) ist auch mein erster Motor
Also ich mache dass auch soo erstmal alles auseinanderbauen und dann alles durchchecken und dann erst bestellen.
weil z.b mein Zylinder und Kolben da hätt ich nicht gedacht dass die noch so gut aussehen zyl fast wie neu ;-)
Fals du den Motor spalten willst um alles durchzustecken, dann benötigst Polradabzieher M42 /1,5, nen 36 schlüssel oder nuss für den Primärantrieb und zu guter Letzt noch einen Nutenschlüssel für das ausgleichkette Antriebsrad.
Mach es dir einfach und lass alles das Zeug mit nem Druckluft schlagschrauber aufmachen. alles andere ist gemurks ;-) Habs anders versucht ... is aber net sinnvoll.

Lg Sam und viel glück
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LS650
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Re: Motorüberholung

Beitrag von LS650 »

Danke euch erstmal für die flotten Antworten. Natürlich will ich auch schauen was defekt ist oder Verschleiß zeigt.
Wenn ich den Motor Spalte, bedeutet dies mal gleich 500 Euro mehr. :(
Ihr habt aber schon recht. Eigentlich sollte ich das komplett machen.
Ich hatte das Gefühl, als wir letztes Jahr auf Korsika waren, dass bei meiner Big auch wenig Leistung da war bzw. ich meine Big sehr treten musste, im Vergleich zu den anderen Big's die mitfuhren.
Ich bin mal gespannt wie der Kopf/Ventile/Kipphebel/Nockenwelle aussehen.

Also meint ihr, dass ich Steuerkette, Ausgleicherkette und Lager auch mit tauschen sollte, egal wie diese aussehen/ in welchem Zustand diese sind?
Wollte zuerst eben einfach nur alles oberhalb des Gehäuses, sprich Steuerkettenspanner, Zylinder, Kolben und Kopf überholen.

Was meinst mit, vll. fällt ihm noch was anderes ein? Ne Überarbeitung vom Kopf?

Zum Thema Zylinder und Kolben. Da habe ich von Dr Fahrer schon einen gekauft, der hat Übermaß und wurde schonmal geschliffen.
Da ich diese Jahr halt noch ein anderes Projekt habe, wollte ich eben für alles nicht mehr als 500 Euro ausgeben.

Gruß Timo
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Re: Motorüberholung

Beitrag von stefandrbig »

....also ich würde nur Tauschen was nötig ist bzw an der Verschleissgrenze, Ketten über 20 Glieder messen nach Handbuch, wobei ich nicht weiß, welche Länge die Teile im ungenutzten Zustand haben....ich hab mal einen Motor aufgemacht mit 94tkm, da waren die ersten Ketten noch absolut im Soll
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matzejochen
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Re: Motorüberholung

Beitrag von matzejochen »

Mann kann mit 500 Euro hinkommen. Aber man kann auch 1.500 Euro ausgeben.
Je nach Zustand des Mopeds und deiner Lust am schrauben an sich.

Kettentausch: Ja da gibt es maximal-Werte. Klar. Aber, wenn der Motor grad auf ist?
Für alles Andere gibt es ebenso maximal-Werte.

Also, erstmal auseinander nehmen und alles vermessen.
Und dann:
Ruf mal den Stefan an, berichte was grad die Lage ist und denk dann weiter, wie die Sache final ausgehen soll/was es dir wert ist.

Manchmal gehts irgendwie in eine andere Richtung. ;-)

Bild
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Mecke
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Re: Motorüberholung

Beitrag von Mecke »

Ich hab 2013/2014 meine "fast "schrott 43iger komplett ne Reko unterzogen .Allein der Motor mit nen paar Spielerein hat nen kleines Vermögen gekostet .(ich bin halt nicht für halbe Sachen )

Motor komplett Reko "ohne "Spielerein "musst Du ca, mit 1800 € rechnen .Dann hast aber was genaues ,,,,und hast erstmal lange Freude dran .Ich hab auch lange gegrübelt weil s viel Kohle war ,hab dann aber fast das volle Programm investiert und das hab ich jetzt auch dran .Bin voll zufrieden mit der Leistung meiner Dicken und fahren will ich sie noch sehr lang,dann lohnt sich die Investion schon :)
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Richard
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Re: Motorüberholung

Beitrag von Richard »

@ marco,

hab das projekt jetzt auch schon ein gutes jahr lang liegen, und stefan schon ein wenig genervt mit anfragen, dann sind da aber ein paar unerwartete extraprojekte privat dazwischengekommen....nunja....jetzt wirds einen neuen anlauf geben...

ich dachte da bei einer motorrevision auch gleich das ganze moped upzugraden....mit fahrwerk und so und bremsen und rahmenlack und alles rund um halt...da läuft das ganze dann gegen 7000 und und mehr...mit flachschieber und auspuff und so kram...
vielleich tuts ja auch nur ein kompletter motor mit neuem innenleben plus auspuff...alles andere ist ja eh plug`n`play...na mal sehen was das chriskind sagt..
aber ich teile deine überlegung voll: wenn schon denn schon, dann alles mal richtig ordendlich neu im motor, dann haste auch freude damit....

lg Richard
außerdem neben der BIG (SR 43, Bj.94, 120tkm!!) noch in der Garage:

Suzuki GS 1000 L Bj 79, 45tkm
HD E-Glide Police FLHTP Bj 07, 80tkm
BMW GS 1150 ADV Bj 02, 120tkm
und einen OBERLIGA Klasse 99er Kawa W650 Scrambler 38tkm
sowie eine C4 Corvette Cabrio
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LS650
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Re: Motorüberholung

Beitrag von LS650 »

Ja, ihr habt ja recht, aber ich habe noch meinen Chopper da liegen, der Priorität hat.

Mit der Big wird jedes Jahr ne große Urlaubstour gestartet ( ja ich weiß, genau deswegen sollte ich alles machen) :?
Grundsätzlich habe ich ja kein Problem damit und so oft fahre ich das Bike nicht, zumal ich mir auf kurz oder lang so oder so für die langen Reisen ne ältere Adventure (nicht diese neuen hässlichen Teile) oder die neue True Adventure von Honda kaufen werde.
Die Big werde ich natürlich behalten, aber mehr als 500 Euro werd ich für den Motor nicht ausgeben wollen. (Zylinder und Kolben hab ich ja schon)

Meine Big hat zwar nen neuen Tank, hinten besseres Federbein, Gabel überholt, den Doppelscheinwerfer und nen Digitalcockpit, aber so gut steht sie dann doch nicht da, dass ich noch mehr Kohle rein stecken will, wenn sie eigentlich keine Probleme macht. Ich meine damit, dass es optisch schon bessere gibt.

Weil einfach blind will ich Teile nicht tauschen. Wenn es nötig ist, wird es logisch gemacht, aber einfach alles blind tauschen, sehe ich eigentlich keinen Grund.

Ich dachte bei der Überholung eigentlich an Sachen, die gerne mal kaputt gehen, bzw. eh machbar sind, wenn der Kopf und Zylinder ab ist. Wie checkt ihr eure Motorlager, oder tauscht ihr diese einfach?

Mal ne kleine Rechnung wenn ich alles machen würde....
Motordichtsatz 90 Euro
Lager 200 Euro
Simmerringe 50 Euro
Steuerkette und Ausgleicherkette 120 Euro
Feder Steuerkettenspanner 20 Euro

Sind wir bis hier mal bei 480 Euro

Steuerkettenschienen?!


Fällt euch noch was ein, was ich komplett brauchen würde?
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Mecke
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Re: Motorüberholung

Beitrag von Mecke »

@ Richard -jaa ,deine kalkulierten 7000 ocken passen schon ,kommt bei mir ca hin .Dafür ist das Moped besser als Neu :D

@ Timo - Verschleißgrenzen kontrollieren , (Motor,Getriebe,Kupplung )!
Alle Lager ,Simmerringe,Dichtungen und meine Empfehlung den Kopf komplett machen -dann müsstest du ne weile Ruhe haben .Wenn kolben und Zylinder io sind für deine geplante Laufleistung pro Jahr könnte dies alles passen :)
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Re: Motorüberholung

Beitrag von LS650 »

Ja, die Verschleißgrenzen werde ich kontrollieren. Sind die Lager der Sr42 die gleichen wie die meiner Sr43? Im FAQ habe ich nur die der Sr42 gefunden.
Kupplung mache ich so oder so neu.
Zum Thema Kopf...
Wie überprüfe ich ob die Ventile ordentlich schließen? Ne eingelaufene Nockenwelle sieht man ja gleich. Und wenn die Ventile nicht sauber schließen, schleift oder läppt man dann die alten ein oder macht man da neue rein?

Gruß Timo
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NiceIce
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Re: Motorüberholung

Beitrag von NiceIce »

Servas Timo.

Wenn Du nur 500 Euro hast oder ausgeben willst, mein gut gemeinter Rat:

LASS ES. Das ganze wird nur Halbherzig, wenn ich Deine Zeilen so sehe.

Beispiel: Ne eingelaufene Nockenwelle sieht man ja gleich

OK, wenn sie riefen hat, oder angelaufen ist, sieht man das.
Aber wirst du das Lagerspiel nicht messen? Die sind aus Alu. Und haben KEINE Lagerschalen. Wie willst per Auge wissen ob die nicht eingelaufen sind?

Dann Deine Frage nach den ventilen und deren Dichtheit. Spricht nicht für deinen Plan, da du keinen Plan hast, nicht Böse sein.
Ventile auf Dichtheit prüfen geschieht mit dem Kompressionstest, den man ALS ERSTES macht.

Druck zu gering? ein paar Soritzer öl in die Brennkammer, kurz durchorgeln, dann nochmal messen.
Druck dann ok, Kolbensache.
Druck immer noch zu nieder? Ventilsache.
Also Kopf runter. Dann lässt man die Kerzen Drin, dreht den Kopf und füllt den Brennraum mit z.B Bremsenreiniger.
Ist nach 5 Minuten der Bremsenreiniger noch da, ist auch das Ventil Dicht. Verschiendet er, kann man Anhand der Spuren erkennen, ob Einlass oder Auslass. That it.

Aber wenn Du eine Motorrevision machen willst, MUSS alles raus, auch die Ventile. Denn neue Schaftdichtungen sind ein MUSS!!
Dann werden erst die Ventile und der Ventilsitz geprüft und , na was kommt jetzt?
Richtig, VERMESSEN.
Und da die Ventile draussen waren, wird man sie doch hoffentlich neu anschleifen, also auf den Ventilsitz anpassen, leicht angeschliffen mit Ventileinschleifpaste. LEICHT!!! einschleifen.

Mach keine halbe Sachen, das wird am Ende teurer als alles andere.

Ich habe 4 Motorräder seit 2011 gekauft und Restauriert. Gerade meine Suzuki GS 850 hat WEIT mehr als 3200 Euro verschlungen, und ich mach ALLES selber.

Jetzt mit meiner Cagiva 750 Elefant weiss ich wieder, warum ich knapp 8 Jahre lang so miese Laune hatte beim Motorradfahren.
Damals habe ich meine Elefant Bifaro verkaufen müssen. Und habs bis Ende bereut.

Was ich damit sagen will:
Fahr erst mal ne andere Maschine Probe, bevor du die DR UNBEDINGT fertig machen willst.
Denn:
auf kurz oder lang so oder so für die langen Reisen ne ältere Adventure
Spricht Bände.
Tu das als erstes, mein guter Rat.

Und DANN, legst Geld beiseite, bis du 1500 oder 2000 Euro beisammen hast und dann machst die DR motortechnisch von A bis Z perfekt. Mit einem neuen Motor vom Hessler.
Kaufen, einbauen, Freude haben für die nächsten Jahre.

Vorausgesetzt, du willst die Dr danach überhaupt noch fahren.

Falls doch anders:

Zumindest für 500 Euro kommst auf keinen grünen Zweig, wirst schon sehen, was alles defekt oder an der Verschleißgrenze ist.
Wär die erste DR mit der KM-Leistung und den Symptomen, die NUR 500 euro braucht.

Hast den gebrauchten Zylinder und Kolben nebst Kolbenringe auch vermessen?
Ebenso die Nockenwellen und Lagerschalen? aus 2 mach 1 kann sowas von ins Auge gehen, wegen der Einlauf-Geschichte. Da ist Lagermaß messen Pflicht.
Dichtsatz haste ja.
Warum die Jahrzehnte Alten Gleitschienen drin lassen, wenn der Motor auf ist? Was, wenn die so hart geworden sind, das sie grade anfangen Risse zu bekommen die du nicht siehst?
Was, wenn der Steuerkettenspanner anfängt, Kanten zu schlagen? Den machste so schnell nicht wieder raus zur Kontrolle, oder? Also NEU, alles andere ist ein Glückspiel, was danach teurer wird als einmal richtig machen.

Fakt:
Zylinder, Kolben und Kolbenringe Fachgerecht per Innenmikrometer und Mikrometer vermessen, Kolbenringe-Spaltmaße messen an 3 Positionen, wie vorgeschrieben.
Kolbenringnut Spiel messen an allen Ringen.

Dann, weil nicht nur die Lager an sich Verschleiß haben, sondern auch die entsprechenden Gegentücke:

Nockenwellen-Lagersitz messen, Nockenwellen vermessen, Hubzapfen vermessen. Spätestens da kommt der AHA-Effekt bei Nocken mit entsprechender Laufleistung.
Kolbenbolzenspiel vermessen.
Pleullagerspiel vermessen.
Kurbelwellenlagerspiel vermessen.

Ausgangslager Eingangslager müssten Kugelrollenlager sein, weiss ich grad nicht auswenig, Aber WENN kommen die auf jeden Fall neu. Ansonsten vermessen.

Erst DANN die neuen Lager einbauen, wenn alles im Sollmaß ist.

Ventile raus, Ventilsitz messen, Ventikegel messsen, Ventilführung messen.
Danach entscheiden, was da neu muss. Meistens sind die Vetilführungen ausser Maß und müssen neu. Dann muss auch der Rest vom Ventiltrieb erneuert oder überarbeitet werden.

Wenn Du mal ein Ventil locker in eine Bohrmaschine spannst und schaust, wie eirig der Ventil-Teller seine runden dreht, weisst was ich meine.

Kopf auf Planheit messen und auf Risse prüfen.

Zylinderfuß auf Planheit und Risse prüfen.

Getriebelager das selbe Spiel, aber das DR-Getriebe ist recht robust, denke ich.

Deswegen kam glaub ich der Hinweis, zumindest den Zylinderkopf zum Stefan Hessler zu schicken. Ich glaub kaum, das du die Ventilführung so genau messen kannst.

Oder den Zylinder, bzw. die Laufbuchse auf "Ovalität" zu prüfen? Da brauchst mindestens einen 3er Innenmikrometer.

Honen kannst evtl. selber, zumindest mach ich das selber mit entsprechenden Flexhonbürsten, so wild ist das nicht, aber wenn die Laufbuchse oval eingelaufen ist, muss aufgebohrt werden, heisst Übermaß.
Dazu muss man aber wissen, ob schon mal auf Übermaß gebohrt wurde, also messen, WELCHES Übermaß anliegt.

Boa, ich fahr keine DR und schreib mir die Seele ausm Leib........aber Motor ist Motor.

Jetzt bist Du dran.

LG
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Re: Motorüberholung

Beitrag von advancer »

Ähh, Martin kannst du eigentlich auch gut Schreibmaschine schreiben?
Respekt!
:kratz:
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Re: Motorüberholung

Beitrag von matzejochen »

Da stimme ich zu.
Fein geschrieben!
:good:
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Mecke
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Re: Motorüberholung

Beitrag von Mecke »

@ Martin ,,,,gut und ausführlich geschrieben .
wie ich auch schon erwähnte Timo,,,,mit 500 € wird s nicht mal ne "halbe Sache "-Leider :(
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Re: Motorüberholung

Beitrag von LS650 »

Servus Leute

So, jetzt heute mal mit dem Pc, mit dem Handy ist die Schreiberei immer so ne Sache, da muss ich mich kurz halten :-)

Ich meine damit, dass ich einfach meine Verschleißteile wechseln möchte und die Teile ersetzen will, welche defekt sind, ich habe nicht vor einfach alles zu tauschen. Es liegt nicht daran, dass ich das Geld nicht habe, sondern dass ich einfach keinen Sinn darin sehe, Teile zu tauschen, welche nicht defekt sind.
Wenn ihr beim Auto den Zahnriemen macht, wird die Wasserpumpe, die Umlenkrollen und die Spannrolle (insofern nicht über WaPu gespannt). Den Ölwechsel, die Kerzen und den Luftfilter macht man dann auch gleich mit.
ABER deswegen zerlegt ihr doch nicht euren ganzen Motor, macht ne neue Kupplung rein und tauscht alles aus?!

Was ich damit sagen will ist, dass ich alles machen möchte was verschlissen ist, oder neu gemacht werden muss. Pfuschen will ich auch nicht, aber grundlegend will ich die Ölsauferei beheben und im Zuge dabei den "oberen Teil" des Motors überholen, da ich nicht das ganze Gehäuse zerrupfen will.
Das hat meiner Meinung nach nichts mit Pfusch oder sonstwas zu tun. Nicht dass ihr mich da falsch versteht.
Vll. habe ich dafür meinen Betreff auch etwas falsch gewählt.
NiceIce hat geschrieben:
Beispiel: Ne eingelaufene Nockenwelle sieht man ja gleich

OK, wenn sie riefen hat, oder angelaufen ist, sieht man das.
Aber wirst du das Lagerspiel nicht messen? Die sind aus Alu. Und haben KEINE Lagerschalen. Wie willst per Auge wissen ob die nicht eingelaufen sind?

Dann Deine Frage nach den ventilen und deren Dichtheit. Spricht nicht für deinen Plan, da du keinen Plan hast, nicht Böse sein.
Ventile auf Dichtheit prüfen geschieht mit dem Kompressionstest, den man ALS ERSTES macht.

Druck zu gering? ein paar Soritzer öl in die Brennkammer, kurz durchorgeln, dann nochmal messen.
Druck dann ok, Kolbensache.
Druck immer noch zu nieder? Ventilsache.
Also Kopf runter. Dann lässt man die Kerzen Drin, dreht den Kopf und füllt den Brennraum mit z.B Bremsenreiniger.
Ist nach 5 Minuten der Bremsenreiniger noch da, ist auch das Ventil Dicht. Verschiendet er, kann man Anhand der Spuren erkennen, ob Einlass oder Auslass. That it.
Doch natürlich will ich alles überprüfen und messen, das B..... Buch habe ich als PDF ;) Da steht ja alles drin, Kopf, Zylinder, etc.


Dass ich keinen Plan hab, würde ich jetzt so nicht behaupten, aber ich will mich einfach vergewissern und nachfragen, wie es die Leute machen, die schon ein, zwei Motoren gemacht haben. Im Buch nachlesen kann ja jeder, aber da steht vll. auch nicht alles drin, was wissenswert ist, weshalb es dieses Forum gibt :P

Die Ursache für meine Frage mit den Ventilen bezog sich darauf und wurde jetzt nicht aus der Unwissenheit heraus geschrieben. -->

Bild

Wollte einfach wissen ob ihr das evtl. anderst macht.
Ich möchte nicht alles machen lassen, da mir die Arbeit an nem Motor mehr Spaß macht wie die ganze Optik und dem Plastikkäse um das Bike drumrum. Das würde ich lieber machen lassen :lol:
Aber bei dem Kopf werde ich nach Demontage entscheiden, ob ich den zum Stefan Hessler schicke. Wenn die Nockenwelle im Eimer ist, werde ich so oder so die Überarbeitete einbauen. ( Ja, mit Führungen, Schaftdichtungen, neuen Kipphebeln :) )

Kompressionstest habe ich schon gemacht, hab da vom Auto noch nen Tester rumliegen. Das ist auch der Grund warum ich mich nach nem Zylinder samt Kolben umgeschaut hab. Meiner brachte gerade mal noch knapp 9 Bar zustande.

Was die Messtechniken und Instrumente angeht, hab ich keine Bedenken, hab Industriemechaniker gelernt und auch Zugang zu entsprechenden Messgeräten.

Ne Flexhonbürste hab ich auch, ist aber nicht nötig, da wie gesagt der Zylinder und Kolben noch absolut im Soll sind und auch schon auf Übermaß geschliffen wurden.

Jetzt werdens aber echt langsam Romane... :zzz:


Gruß Timo
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Re: Motorüberholung

Beitrag von NiceIce »

Servas.

Du hast doch schon von Anfang an Deine Reparatur geplant, also mach es so, wie Du es für Richtig hälst. :good:

Messen und dann entscheiden, was getauscht werden muss. Nur wirst Du mit den 500 Euro nicht hinkommen, denke ich.
Ein Motorradmotor ist etwas komplexer als ein Automotor, der von Vorneherein auf eine Laufleistung jenseits der 100.000 Km Grenze ausgelegt ist.

Wobei ein Motorradmotor im Schnitt alle 60.000 KM eine Revision benötigt.
Auf jeden Fall, auch ohne zu messen, würde ich bei über 50.000 Km Laufleistung die Steuerkette, Kettenspanner (in besserer Version von Hessler) und Ausgleichskette erneuern.

Dann je nach Verschleiß das, was an der Grenze liegt.

Wenn Du den Motor nicht spalten willst, und er bislang keine Anzeichen gezeigt hat, das was rappelt oder klappert oder surrt oder sonst irgendwelche Geräuche produziert, lass ihn zusammen und konzentriere dich auf DIE Teile, die DR-Typisch sind, siehe Oben.

Dann "Fingers Cross" wenn der Motor eingebaut wird, das nichts hinterher kommt und die Schose von Vorne beginnt.

Und by The Way: Das Büchli wäre das LETZTE Handbuch, das ICH zu Rate ziehen würde. Zu viele "Übersetzungsfehler" für eine Motorrevision.

LG
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Re: Motorüberholung

Beitrag von Tomgar3 »

NiceIce hat geschrieben: Ebenso die Nockenwellen und Lagerschalen?
Nockenwellen-Lagersitz messen, Nockenwellen vermessen, Hubzapfen vermessen. Spätestens da kommt der AHA-Effekt bei Nocken mit entsprechender Laufleistung.
Martin
Plöpp,
holen wir mal das alte Dingen wieder hoch :)

Bezüglich Nockenwelle und der Lagersitze/-schalen:

Kann man bei Kopf+Haube die Sitze/Schalen überarbeiten lassen?
Oder sind sowohl Kopf+Haube direkt Kernschrott wenn sich die Nocke da richtig reingefräst hat?
Der Kopf der mir grad gehimmelt wurde lief eigentlich so richtig ruhig, kein Nageln, kein Tickern, kein Irgendwas.
Extrem schade um das Ding.

Ist wohl eher die Frage ob sich sowas finanziell ausgeht, oder man lieber gebraucht neu kauft?

Regards
das Tom
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Re: Motorüberholung

Beitrag von Würmer »

Naja Tom, theoretisch kannst Du die Lagerschalen am Kopf aufschweisen lassen und neu bohren und schleifen lassen. Allerdings wird das definitiv zu teuer. Andere Möglichkeit ist nur auf größeres Maß schleifen lassen und ne Nockenwelle auf Maß anfertigen lassen. Aber alles Blödsinn das einfach zu teuer. Du hast da leider Kernschrott :shock:
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Ned schwätzen, sondern machen!
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Re: Motorüberholung

Beitrag von Tomgar3 »

Äußerst ärgerlich :(
Eigentlich sollte genau dieser Kopf später überarbeitet werden und auf dem Motor landen den ich gerade komplett neu aufbauen will.
Naja, zuerst die Rümpfe,
dann die Stümpfe.

Halt ich mal nach Kopp und Haube Ausschau.
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