Lebensdauer der Ausgleichswellenkette

[dnwalker]

Hallo,

ich habe hier aktuell einen Motor auf der Werkbank der knapp 30000km gelaufen ist und dessen Ausgleichswellenkette total am Ende ist.

Der Spanner war mir seinem Weg am Ende so das die Kette nicht mehr ordentlich gespannt werden konnte und wohl mit der Steuerkette aneinander

geraten ist. Dadurch ist natürlich auch die Nockenwelle nicht so gelaufen wie sollte und die Ventile haben ein hartes Zusammentreffen mit dem Kolben.

Alle 4 Ventile sind mehr oder weniger krumm und müssen neu.

Wie der Motor bewegt worden ist kann ich nicht sagen da ich den Motor gebraucht gekauft habe.

Bei meiner eigenen Big die jetzt 50000km runter hat ist die Kette noch so gut das der Spanner noch ordentlich Weg hat die Kette zu spannen.

Die Frage ist warum hat sich bei dem defekten Motor bei doch relativ wenig Betriebszeit die Kette so extrem gezogen?

Kann es sein das sich dieser Verschleiß durch extrem untertouriges Fahren einstellt? Gesund können die Schläge ja eh nicht für den Motor sein.

Gruß
Dieter

[Big Willi]

Als erstes würde ich mal den Kilometerstand in Frage stellen...
Wenn du dem traust, dann kann es auch sein, dass die Kette zu oft zu stramm gespannt wurde und dadurch natürlich schneller verschließt. Wie sie allerdings die Steuerkette aus dem Takt bringen soll, ist mit ein Rätsel. Es sei den, die Ausgleicherkette ist so locker gewesen, dass sie übergesprungen ist.

[Deleted User 3491]

Kette Ständig per Schraube zu stramm gezogen, alte Kette eingebaut (eBay). Dass es dadurch zu einem Ventil Klatscher kommt ist aber seltsam. Da war sicher mehr im argen. Man kann die Kette vielfältig falsch einbauen und falsch mit den Zahnrädern Paaren. Hatte ich auch beim Kauf meiner Schüssel. Kette falsch auf die ausgleichswellen aufgelegt, hat gerappelt wie nen Grabenstampfer

[Eintopfquäler]

Vielleicht auch nur ein einziges mal gespannt. Meine erste Big hatte die Ausgleicherkette auch bei 25-30 tkm fällig. Wurde vorher noch nie gespannt und war schon derart gelängt, dass der Spanner dann von null auf Maximum ging und das Ding trotztdem rasselte. Wartungsschlampe eben.

[dnwalker]

Hallo,

den Motor habe ich als lustiges Puzzle bekommen. So konnte ich natürlich nicht sehen wie die Kette aufgelegt war.

Übergesprungen ist sie auf jeden Fall was man auch an Schrammen im Motorgehäuse sehen kann.

Die muss da so locker rum geflattert sein das sie eben mit der Steuerkette zusammen gekommen ist und somit das Timing Ventile zu Kolben gestört hat.

Kolben und Zylinder sehen nach 30000km aus - der Kreuzschliff ist so gut zu sehen wie bei einem neuen Zylinder und auch der Rest des Motors passt zu der Laufleistung.

Aber da könntet Ihr schon richtig liegen mit der zu straff gespannten Kette - obwohl das hört man doch schon extrem wenn man da nicht nur die Feder ihre Arbeit machen lassen hat und mit der Halteschraube nachgespannt hat.


Gruß
Dieter

[Aynchel]

ich fasse diese Spannschraube erst gar nimmer an

bei der 6tkm Inspektion die Halteschrauben lösen
KW ein mal rum drehen
und die Halteschrauben abwechselt beiziehen

hat bisher immer gereicht

[Eintopfquäler]

Die "Spannschraube" soll auch gar nichts spannen, sondern verhindern dass der Spanner wieder auf lose fährt, falls die Halteschrauben sich lösen sollten.

[dnwalker]

Mit der Halteschraube meinte ich eben die gekonterte Schraube.

Soll ja eben keine Spannschraube sein sondern eben nur den Spanner daran hindern wieder zurück zu rutschen - darum habe ich das Ding auch eben Halteschraube genannt.

Bei meiner Big macht die Spannarbeit auch eben nur die Feder und gut ist das.

Na ja - ich gehe auch mal von einer Wartungsschlamperei aus.

Das Motorrad hatte viele Besitzer die aber laut den HU-Berichten teilweise nur die Fahrt zum TÜV und zurück nach hause gemacht haben. Danach stand das Moped wieder 2 Jahre still.

Gemacht hat an dem Teil kaum einer was - das Kettenfett liegt in vielen Lagen die so hart sind das man da nur mit starken Lösungsmitteln und Bürste etwas bewirken kann.

Ich fand halt das die Kiste eigentlich noch zu schade ist zum Schlachten und habe sie für kleines Geld gekauft.

Unter dem Modder ist bestimmt noch etwas nützliches zu finden .

Gut dann kommen da eben beide Ketten neu und die Ventile sind eh bestellt und dann werde ich mal sehen wie der Motor klingt.

Gruß
Dieter

[KahlBig]

hatte meinen Motor bei 75tkm beim Stefan geöffnet und meine Kette hatte noch Originalmaß!

bei 101995km wurde sie dann unsanft von einer Schraube des Nockenwellenrades auseinandergedrückt

[Big Willi]

Übergesprungen ist sie auf jeden Fall was man auch an Schrammen im Motorgehäuse sehen kann.

Die muss da so locker rum geflattert sein das sie eben mit der Steuerkette zusammen gekommen ist und somit das Timing Ventile zu Kolben gestört hat.


Gruß
Dieter

Kleiner Irrglaube. Die Ausgleicherkette kann eigentlich nicht mit der Steuerkette kollidieren. Aber du hast dir die Antwort schon selber gegeben. Denn die Steuerkette wird über die Ausgleichswellenkette angetrieben. Und wenn eben diese dann auf dem Zahnrad der Kurbelwelle überspringt, dann verstellt das eben die Steuerzeiten so, dass der Kolben den Ventilen die Hand zum Gruße reicht...

[rattfield]

die ausgleichswellenkette in meinem motor, sr43, 40.000 km, ist auch am ende. jedenfalls ist die konterschraube auf anschlag. bis knapp 26.000 war die karre immer in der gleichen suzuki-werkstatt. vielleicht gibt es noch andere faktoren die die lebensdauer der kette beeinflußen. meine damalige sr43 hatte das gleiche verschleißbild bei etwa gleicher laufleistung. oder ist es so, daß die ketten sich bis zu einem gewißen maß längen und dann eine zeitlang so bleiben? würde ja dann bedeuten das ich die kette nicht mehr spannen muss. ist ja nix mehr zum spannen.

[zuzzel]

Bei meinem Motor ist die Kette auch am Ende. Laufleistung um die 30000, aber die letzten 10000 überwiegend offroad.