Black out im Netz.... was tun?

[scannix]

Lieber Internetz User,

stellen Sie sich vor: Sie schalten den PC ein und wollen ins Internet, aber der Schirm bleibt rabenschwarz - nicht nur für ein paar Minuten, sondern für viele Tage, vielleicht sogar für immer. Ganz so, als wenn sich aus heiterem Himmel eine dunkle Aschewolke - womöglich aus Finnland - über Ihren Rechner gesenkt hätte. Aus. Kein Anschluss unter dieser Nummer. Dunkel. "Black Screen" mit allen bitteren Konsequenzen: Ihr PC hebt nicht mehr wie gewohnt auf "Klick" ab zum unbeschwerten Gratis-Flug in die schier unbegrenzte virtuelle Welt, in der fast alles in "real time" zu haben war - selbst eine neue persönliche Identität bei Second Life. Alles ist plötzlich wieder so wie früher; vor 20 Jahren - normal, natürlich, analog.

Ich frage mich jetzt: Können wir überhaupt noch ohne das Internet leben?

Gewiss, die Militärs, die das Web auf dem Höhepunkt des "kalten Krieges" als Rechnernetzwerk ausgebaut haben, werden mittlerweile Ersatzlösungen ausgetüftelt haben; die Wirtschaft und Regierungen vermutlich auch. Aber Sie und ich, was machen wir ohne Google, eBay, Facebook, Online-Banking, ohne E-Mails und die vielen neuen virtuellen "Freunde" im Web? Das Szenario, künftig ohne Internet leben zu müssen, könnte schon depressiv stimmen: Ganz allein zu Hause vor dem "Black Screen", keine Freunde mehr, null "Online-Communities", keine "Downloads", kein abendliches "Networking". Die aktuellen Börsenkurse stehen dann allenfalls noch in der Zeitung am nächsten Tag, und im Elektrofachgeschäft müssen Sie von jetzt an wieder den vollen Preis zahlen, weil es nichts mehr bei eBay billig zu ersteigern gibt. Aber hallo, das ist doch alles nur Science Fiction. - Aber nicht doch, dies ist die Realität. Das Bundesamt für Katastrophenschutz wird demnächst sogar offiziell in einer länderübergreifenden Katastrophenschutzübung (LÜKEX) den Angriff auf unsere nationalen IT-Schwachstellen proben.

Es gibt auch bereits den "großen Bruder", der durchaus technisch in der Lage wäre, den Schalter zum großen "Black out" bei Ihnen daheim umzulegen: Microsoft. Der Weltmarktführer bei Betriebssystemen hat uns schon einmal wissen lassen, wie das geht. Den Chinesen hat die US-Software-Schmiede kurzerhand den "Black Screen of Death (BSOD)" als erste Warnung ins Haus geschickt, weil die Amerikaner die vielen Raubkopien im Reich der Mitte leid waren. Kurzerhand blieben daraufhin in der Volksrepublik die Bildschirme bei Geräten mit geklauter Software 45 Tage lang zu jeder vollen Stunde wiederkehrend schwarz. Dafür erschien ein Pop-up-Fenster mit dem Hinweis: "Diese Software ist illegal." Meine Konsequenz für die Zukunft: Ich werde meine Lexika ich auf keinen Fall leichtfertig in die Altpapiertonnen werfen, nur weil es "Wikipedia" im Internet gibt. Goethe, Schiller oder Hölderlin gehören - wie ich meine - ohnedies exklusiv als Printprodukte ins Bücherregal. Auch die Rezepte-Sammlung auf Papier bleibt als "eiserne Reserve" daheim im Küchenschrank, und ein paar Geldscheine sollte man am besten auch irgendwo im Garten für den schnellen Zugriff vergraben. Man weiß ja nie, ob morgens beim Online-Banking nicht der "Black Screen of Death" mit dem Pop-up-Fenster grüßt: "Bedaure, kein Geld mehr unter dieser Nummer".

Wie sehen Sie persönlich der digitalen Zukunft entgegen? Nutzen Sie noch überwiegend klassische Medien, um sich zu informieren, oder lautet Ihr Motto "Nicht verzagen, Google fragen"? Können Sie sich noch ein Leben ohne Internet vorstellen? Und wie stehen Sie der aktuellen Datenschutz-Diskussion um Google Street View und Facebook gegenüber?

(Auszug aus einem Newsletter des Verlages für deutsche Wirtschaft)

Um persönliche Meinung wird, wie immer, gebeten...was tun, wenn das Netz wirklich mal abgeschaltet wird?

[hcw]

was tun, wenn das Netz wirklich mal abgeschaltet wird?

Motorrad fahren......

[anomao]

Alle PC´s aus...! HURRAAAA!
Dann hört der Trend zum Zweit - und Dritt- PC endlich auf und alle DAU´s geben endlich Ruhe.

[diede]

am anfang wäre es sicher hart, man müßte wieder mehr denken bei einigen dingen, gerade im bezug auf onlinebanking, kann dann halt die bankgeschäfte nur wieder bei geöffnetem schalter erledigen.
infos über produkte mühsam zusammensuchen.

privat würde das ganze schon leichter gehen, aber bei uns im architekturbüro wäre es schon eine umstellung. nicht schnell einen plan per mail raus, sondern ausdrucken und per post weg. viel der schnellen kurzen kommunikation würde nicht mehr gehen. man würde sich vielleicht aber auch wieder auf das notwendige beschränken und nicht nur sinnlos mails versenden. entlich keinen spamordner mehr.
auf jeden fall würde sich die post freuen. es würden wieder deutlich mehr briefe geschrieben werden.
die vielen hilfreichen tipps hier aus dem forum wären natürlich auch nicht mehr möglich.
lassen wir es lieber so wie es ist und überlegen uns manchmal ob die mails und internetsucherei immer notwendig ist.

gruß diede

[Evildent_Resi]

Ich trink dann ne gute Tasse Java drauf...

Gruss,
LarS

[Bigfoot]

Dank meinem supertollen Provider kenn ich dieses Szenario leider sehr gut - regelmäßig alle 2-4 Monate ist das Internet für 1-2 Wochen weg.

Ohne Internet kann man zwar auch heutzutage noch leben, Spaß machts aber nicht


Btw: lustige Auseinandersetzung mit genau diesem Thema gibts hier, auf Epidode 1206 klicken und anschauen
Gibts auf Wunsch auch auf Englisch, wenn mans versteht sind die Dinger im Originalton meist um ein vielfaches lustiger.

[apple87]

Also wenn wir nur vom Internet reden wäre das anfangs wohl hart aber nicht so schlimm. Ich bin zwar mit dem Kram aufgewachsen aber auch mit recht konservativen Eltern und in einer Großfamilie auf dem Land.
Was für mich persönlich dann wohl am härtesten wäre, wären keine Infos mehr über Produkte, Infos für die Schule/Studium, rechtliche Sachen, usw. Das Internet hat einem die Sache schon sehr viel einfacher gemacht und eine Informationsfülle offenbart, der sich viele in keinster Weiße bewusst sind.
Mein Paps sieht in vielen Dingen oft unglaubliche Probleme bei denen ich wohl innerhalb kürzester Zeit Infos und evtl. sogar Lösungen dazu hätte dank dem Internet.
Emails sind auch was sehr feines, der Rest ist nicht so wichtig.
Anders würde es aussehen wenn man vom PC prinzipiell ausgeht. Allein Dokumente Schreiben, Tabellenkalkulation, usw. wäre per Hand ja sehr viel Aufwendiger.

Was mich allerdings immerwieder beruhigt, wenn es soweit kommt, dann wird es (fast)allen so gehen und dann seh ich auch kein Problem mehr darin. Dann gehen die Uhren wieder langsamer, die Welt ist nicht mehr vernetzt, man weiß nicht mehr innerhalb weniger Minuten was am anderen Ende der Welt vor sich geht und so weiter. Dafür trifft man sich wieder auf dem Dorfplatz zum Tratschen
Was ich mir sehr toll daran vorstelle ist das, dass man sich für Urlaube nicht mehr sonderlich informieren kann, man muss dann schon drauf los. Und alles wird wieder Persönlicher, mehr Soziale Kontakte usw.

Wenns passieren soll, dann passierts eben. Genau so seh ich das auch mit dem Öl, Energie, Mobilität, Information usw.

Veränderungen gibt es eben immerwieder, nichts ist sicher und überlegt euch mal wie luxuriös schon Elektrizität ist. Jeder erachtet das als selbstverständlich aber was ist erst wenn die Ausfällt???

[staubig]

Um persönliche Meinung wird, wie immer, gebeten...was tun, wenn das Netz wirklich mal abgeschaltet wird?

vielleicht diese kandidaten hier wieder aktivieren..
oder falls es der persönliche suchtfaktor zulässt, es einfach sein lassen..

privat seh ich da eigendlich kein wirkliches problem.. alles gewöhnungssache..
gewerblich: naja, wie apple87 treffend bemerkte, werden die uhren garantiert wieder langsamer laufen..
mal abgesehn von dem zusammenbrechenden industriezweig..

und vielleicht geht der ein oder andere auch mal wieder raus um einen "gesprächs"-partner zu finden..
zum glück könnte man sich ja auch anders beschäftigen..
gruß staubig.

[Tomgar3]

dann krieg ich berufliche Probleme ;(

[VB-69]

ES GAB DOCH AUCH FRÜHER GEWISSE AUSSENDIENSTMITARBEITER (VERTRETER = KEY ACCOUNT MANAGER) OHNE HANDY UND LAPTOP...!
VOM NAVIGATIONSGERÄT MAL GANZ ZU SCHWEIGEN.
UND DIE ARBEIT LIEF AUCH, WENN NICHT SOGAR BESSER........!!!

Aber ganz verzichten möchte ich auf die Digitalen Medien nicht mehr...!!!!!!!

[Ralle09]

Ich muß zugeben, dass ich auch mit den diversen Helferlein wie PC, Schlepptop, Navi und dem ganzen Kram ausgerüstet bin und diese den Alltag wohl auch vereinfachen. Besonders bei den täglich anfallenden Arbeiten im Büro ist das www incl. mail eigentlich kaum mehr wegzudenken.

Allerdings habe ich meinen beruflichen Werdegang damals ohne Handy oder Laptop begonnen und sehne mir diese Zeit zugegebenermaßen manchmal auch zurück. Früher hat man ein Fax oder einen Brief geschickt und abgewartet. Heute muß ich mich mittags rechtfertigen wenn ich morgens eine mail bekommen habe und nicht binnen einer Stunde darauf antworte???????

Auch halte ich es für übertrieben, wenn an Schüler in der zweiten oder dritten Klasse die Anforderung gestellt wird über diverse Themen im www zu recherchieren und diese somit schon im frühesten Alter an die Kiste gefesselt werden. Ohne diesen Technikschnickschnack würde der Nachwuchs vielleicht auch mal wieder ein wenig Zeit mit seinesgleichen (und nicht nur virtuell) in der Natur verbringen. Irgendwie bin ich auch groß geworden.

Der Vorteil ist halt, dass man ab und an auch Kontakt zu wirklich netten Leuten mit Hilfe der Technik finden kann. Eines der besten Beispiele hierfür ist m.E. dieses Forum.

Also hoffen wir, dass uns die Technik noch ein Weilchen erhalten bleibt. Bis denn!

Ralf

[VB-69]

Da fällt mir doch glatt was zu dem Thema ein...!


Wir waren Helden!


Wenn du als Kind in den 60er oder 70er Jahren lebtest, ist es zurückblickend kaum zu glauben, daß wir so lange überleben konnten! Als Kinder saßen wir in Autos ohne Sicherheitsgurte und ohne Airbags. Unsere Bettchen waren angemalt mit Farben voller Blei und Cadmium. Die Fläschchen aus der Apotheke konnten wir ohne Schwierigkeiten öffnen, genauso wie die Flasche mit Bleichmittel. Türen und Schränke waren eine ständige Bedrohung für unsere Fingerchen und auf dem Fahrrad trugen wir nie einen Helm. Wir tranken Wasser aus Wasserhähnen und nicht aus Flaschen. Wir bauten Wagen aus Seifenkisten und entdeckten während der ersten Fahrt den Hang hinunter, daß wir die Bremsen vergessen hatten. Damit kamen wir nach einigen Unfällen klar. Wir verließen morgens das Haus zum Spielen. Wir blieben den ganzen Tag weg und mussten erst zu Hause sein, wenn die Straßenlaternen angingen. Niemand wußte, wo wir waren und wir hatten nicht mal ein Handy dabei!

Wir haben uns geschnitten, brachen Knochen und Zähne und niemand wurde deswegen verklagt. Es waren eben Unfälle. Niemand hatte Schuld außer wir selbst. Keiner fragte nach "Aufsichtspflicht". Kannst du dich noch an "Unfälle" erinnern? Wir kämpften und schlugen einander manchmal grün und blau. Damit mussten wir leben, denn es interessierte die Erwachsenen nicht besonders.

Wir aßen Kekse, Brot mit dick Butter, tranken sehr viel und wurden trotzdem nicht zu dick. Wir tranken mit unseren Freunden aus einer Flasche und niemand starb an den Folgen. Wir hatten nicht: Playstation, Nintendo 64, X-Box, Videospiele, 64 Fernsehkanäle, Filme auf Video, Surround Sound, eigene Fernseher, Computer, Internet-Chat-Rooms. Wir hatten Freunde!!!

Wir gingen einfach raus und trafen sie auf der Straße. Oder wir marschierten einfach zu deren Heim und klingelten. Manchmal brauchten wir gar nicht klingeln und gingen einfach hinein. Ohne Termin und ohne Wissen unserer gegenseitigen Eltern. Keiner brachte uns und keiner holte uns. Wie war das nur möglich? Wir dachten uns Spiele aus mit Holzstöcken und Tennisbällen. Außerdem aßen wir Würmer, und die Prophezeiungen trafen nicht ein: Die Würmer lebten nicht in unseren Mägen für immer weiter und mit den Stöcken stachen wir auch nicht besonders viele Augen aus.

Beim Straßenfußball durfte nur mitmachen, wer gut war. Wer nicht gut war, mußte lernen, mit Enttäuschungen klarzukommen. Manche Schüler waren nicht so schlau wie andere. Sie rasselten durch Prüfungen und wiederholten Klassen. Das führte damals nicht zu emotionalen Elternabenden oder gar zur Änderung der Leistungsbewertung. Unsere Taten hatten manchmal Konsequenzen. Das war klar und keiner konnte sich verstecken. Wenn einer von uns gegen das Gesetz verstoßen hat, war klar, daß die Eltern ihn nicht automatisch aus dem Schlamassel heraushauen. Im Gegenteil: Sie waren oft der gleichen Meinung wie die Polizei! So etwas! Unsere Generation hat eine Fülle von innovativen Problemlösern und Erfindern mit Risikobereitschaft hervorgebracht.

Wir hatten Freiheit, Mißerfolg, Erfolg und Verantwortung. Mit alldem wußten wir umzugehen.

Und du gehörst auch dazu! Herzlichen Glückwunsch!

[800treiber]

Goil, genau so war dass !!!

[Ralle09]

Hi Volker,

genau das Ding hatte ich vorhin auch im Kopf. Habs aber leider nur als PP-Präsentation und wusste nicht wie einbinden. Danke fürs posten. Ich sag nur zwei Dumme - ein Gedanke!

Ralf

[VB-69]

Danke für die Blumen...!
99,9% passen bei mir wie Arsch auf Eimer.

[diede]

cool, genau so wars. waren das schöne zeiten.

gruss diede

[Bambi]

Wir hätten uns aber auch alle nicht kennengelernt ... ok, früher gab's auch Marken- und Typen-Treffen mit Anzeige in den Mopedzeitungen, also bestanden doch Möglichkeiten ...
Schöne Grüße, Bambi

[hcw]

Die Zeiten leben und verändern sich. Stillstand ist der Tod - ich freu mich auf alles Neue, was ich erleben darf. Auch wenn die Vergangenheit geil war... Die Zukunft wird es auch!