Beamtenstaat
Verfasst: 08.02.2006, 14:05
Wer auf der Autobahn A-45 aus Richtung Siegen kommt, hat kurz vor der Abfahrt "Hagen-Süd" einen prächtigen Panorama-Blick auf die Hagener City. Drei große Gebäude-Türme prägen von weitem das Stadtbild. Einer davon, das grüne Sparkassen-Hochhaus, wird im kommenden März verschwunden sein. Danach prägen nur noch zwei Türme das Stadtbild: das Arbeitsamt und das Hochhaus der Stadtverwaltung. Ein trauriges Symbol ist das für unsere derzeitige Wirtschaftsverfassung und für die Probleme des Standorts Deutschland. Übertrieben?
Nun, der britische Historiker Paul Kennedy hat erforscht, warum vor 600 Jahren die legendäre Pracht des chinesischen Reichs in einem politischen und wirtschaftlichen Niedergang endete. Die Kaiser der Ming-Dynastie herrschten einst über das weltgrößte, mächtigste, klügste und technisch wie kulturell fortgeschrittenste Land der Welt, dem Reich der Mitte schlechthin.
Doch eine übermächtige, alles erdrückende Bürokratie lähmte mehr und mehr das Land. Händler wurden verfolgt, Erfinder behindert, Unternehmer ausgeplündert, das ganze Wertesystem geriet in Schieflage: Nicht mehr Unternehmer zu sein war "in", sondern studierter Beamter. Auf dem Höhepunkt dieser Beamtenherrschaft wurden selbst Hochöfen stillgelegt, die ein technisches und quantitatives Niveau hatten, wie es England erst 300 Jahre später (!) wieder erreichen sollte. Perfektioniert wurde nur die Kunst der Verwaltung und der Steuererhebung.
Erst jetzt, Jahrhunderte später, krabbeln die Chinesen wieder mühsam an die Weltspitze, an der sie schon einmal unangefochten standen (die Drucktechnik mit beweglichen Lettern wurde dort 400 Jahre vor Gutenberg erfunden!). Verblendung, Überheblichkeit, Dummheit und ein paar falsche Entscheidungen der politischen Führung - so gehen und gingen auch andere hochentwickelte Volkswirtschaften in die Knie. Und aus all dem Elend ragen hoch hinaus: Die Türme des Arbeits(losen)amtes und der Stadtverwaltung.
Nun, der britische Historiker Paul Kennedy hat erforscht, warum vor 600 Jahren die legendäre Pracht des chinesischen Reichs in einem politischen und wirtschaftlichen Niedergang endete. Die Kaiser der Ming-Dynastie herrschten einst über das weltgrößte, mächtigste, klügste und technisch wie kulturell fortgeschrittenste Land der Welt, dem Reich der Mitte schlechthin.
Doch eine übermächtige, alles erdrückende Bürokratie lähmte mehr und mehr das Land. Händler wurden verfolgt, Erfinder behindert, Unternehmer ausgeplündert, das ganze Wertesystem geriet in Schieflage: Nicht mehr Unternehmer zu sein war "in", sondern studierter Beamter. Auf dem Höhepunkt dieser Beamtenherrschaft wurden selbst Hochöfen stillgelegt, die ein technisches und quantitatives Niveau hatten, wie es England erst 300 Jahre später (!) wieder erreichen sollte. Perfektioniert wurde nur die Kunst der Verwaltung und der Steuererhebung.
Erst jetzt, Jahrhunderte später, krabbeln die Chinesen wieder mühsam an die Weltspitze, an der sie schon einmal unangefochten standen (die Drucktechnik mit beweglichen Lettern wurde dort 400 Jahre vor Gutenberg erfunden!). Verblendung, Überheblichkeit, Dummheit und ein paar falsche Entscheidungen der politischen Führung - so gehen und gingen auch andere hochentwickelte Volkswirtschaften in die Knie. Und aus all dem Elend ragen hoch hinaus: Die Türme des Arbeits(losen)amtes und der Stadtverwaltung.