Kupplung SR43

[martin58]

Moinsen,
die Kupplung meines 43er Motors rückt erst sehr spät ein, trotzdem trennt sie nicht hinreichend, dann und wann gibts spürbare Geräusche beim Gangeinlegen / Gangwechsel. Kupplungszug letztes Jahr gegen Neuteil gewechselt, trotz Winterbetrieb immer noch hinreichend leichtgängig. Im Vergleich mit meinen beiden 750ern die deutlich schlechteste Kupplung bzgl. Dosierbarkeit und Schaltbarkeit.

Heute den Kupplungsdeckel der 43er aufgemacht und Beläge und Stahlscheiben entnommen. Die letzte Stahscheibe liegt auf dem Alu des K-Korbes auf, der Drahtring zur Positionssicherung der Stahlscheibe ist jedoch nicht vorhanden (Foto wird nachgereicht). Belagstärke der "alten" Beläge noch nicht gemessen, augenscheinlich noch recht gut. Bei den eingangs beschriebenen Phänomenen hätte ich auf deutlich abgenutzte Beläge oder gar einen Belag zu wenig im Paket gewettet und war über die optisch unauffällige Kupplung etwas überrascht.
Auf was sollte ich sonst noch achten? Tips?

[Big Willi]

Anlaufscheibe hinterm Korb auf der Welle verschlissen. Tausch die und gut is. Evtl. auch die Buchse. Ich hatte das auch schon, bei unter 10000km. Nach dem Tausch der beiden Teile war für immer Ruhe. Habe sie mit knapp 90000km verkauft.

[Mr. Eddi]

Genau wie Big Willi es beschrieben hat. War bei mir genau so, hab mir eine Bundbuchse und die Scheibe im Dr-Big Shop bestellt und alles war wieder Top!

[martin58]

Moin Ihr Punks,
Geduld ist beim Schrauben noch nie meine Stärke gewesen. Also habe ich heute weitergemacht.
Kupplungskorb runter (Druckluftschlagschrauber ist ein Segen dabei) und die Führungshülse des Kupplungskorbes genauer angeschaut. War schon etwas eingelaufen. Beim 42er Motor, der seit Längerem im Regal liegt, habe ich ebenfalls den Korb runtergenommen.
Beim 43er ist der Korb auf einer Hülse mit Kragen gelagert. Beim 42er sind das zwei Teile: Eine Buchse und eine Anlaufscheibe. Nach Augenschein und Messen waren die Teile von der 42er weniger stark eingelaufen, also habe ich kurzerhand getauscht und alles wieder zusammengebaut.
Der vor Jahren gekaufte Gegenhalter für die DR600 passt zum Glück auch bei der Big-Kupplung. Somit war der Zusammenbau ein leichtes Unterfangen (Drehmo 40 bis 60 Nm).
Das Bild zeigt die Hülse mit Kragen der 43er Kupplung.

[Big Willi]

Bei meiner 43er waren da Hülse und Scheibe drin. Kann das sein, dass deine Hülse und die Scheibe durch ineinanderfressen eine festere Verbindung eingegangen sind? Dadurch würde sich die Gesamtlänge beider Teile verringern, was wiederum das schlechte Trennen der Kupplug erklärt.

[martin58]

Das ist definitiv 1 Teil. Aber man muss wissen, es handelt sich um einen "späten" Big-Motor aus 1996.
Das Kupplungsdrucklager ist auch anders als bei der SR42. Letztere hat ein dreiteiliges Axialdrucklager (Scheibe, Rollenträger, Scheibe). In der SR43 war ein Rillenkugellager verbaut. Das ist für die Axialbelastung eigentlich nicht ausgelegt.

[Big Willi]

Das Rillenkugellager ist auf jeden Fall besser geeignet, als das komische Nadellager der 41er/42er

[martin58]

Warum? Ich würde denken, das Nadellager kann die axialen Kräfte besser aufnehmen als das Rillenkugellager. Ich lasse mich aber gern eines Besseren belehren.

[Big Willi]

Was glaubst du, warum Suzi das geändert hat? Bestimmt nicht, weil das Kugellager günstiger ist. Auch in PKW ist das Ausrücklager ein Kugellager.

[Aynchel]

die Ausrücklager sterben an ständig anstehenden Druck
verursacht durch einen gammligen Kupplungszug der nicht ganz aufmacht
das passiert auch bei einem Kugellager
von da her gehe ich davon aus das Suzuki das aus Kostengründen auf das Kugellager umgestellt hat

[martin58]

Meine Frage war ernsthaft gemeint und sollte eine technische Erläuterung zur Folge haben.
Als Nichttechniker kann ich nur wiedergeben, was ich mir angelesen habe: Die früheren Lager sind m. W. dem axialen Druck besser gewachsen als ein Rillenkugellager. Und Kostengründe sind m. W. ein äußerst triftiger Grund für technische Änderungen.