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FRAGE: Bremssattel

Verfasst: 17.02.2024, 09:35
von Patryk
Hallo Gemeinde,

ich habe die Suche schon befragt aber nicht so richtiges passendes auf meine Frage gefunden.
Meine Vorderradbremse bei der Dicken von Bj. 1996 hat trotz Stahlflex keinen vernünftigen Druckpunkt. Habe diesen dann gestern ausgebaut und zerlegt. Was aufgefallen ist ein Kolben musste ich mit Druckuft zum aussteigen bewegen. Die Staubabstreifer haben auch schon neben den Kolben vorbei geschaut.

Habe dann die Kolben mit Schleifvlies gereinigt. Diese sehen wieder Top aus. :good:

Nun zu meinen Anliegen. Bitte nicht Steinigen. :oops:

Habe gelesen das für die Führungsbolzen Stauffer Fett beim Bremssattel genommen werden soll. Kann ich hier auch Mehrzweckfett nehmen oder muss es unbedingt Stauffer Fett sein?
Welches Fett darf hier überhaupt nicht genommen werden?

Des Weiteren würde mich interessieren wie die alten Hasen hier den Bremssattel reinigen? Speziell die Nuten der Dichtungen. Zahnbürste mit Reinigungsbenzin oder Bremsenreiniger? Dremel mit Messingbürste? Sonde vom Zahnarzt? Was ist hier der Beste Weg?

Eine vorerst letze Frage noch. Habe eine Stahlflex von Fischer verbaut. (War schon dran.) Diese läuft von der Bremspumpe nach links und dann direkt runter zum Bremssattel. Also nicht wie original rechts runter und dann an der Gabelbrücke nach links. Kann diese umgelegt werden? Jemand hier Erfahrungen?

Danke euch für ein Feedback. Schönes Wochenende.

Gruß
Patrick :good:

Re: FRAGE: Bremssattel

Verfasst: 17.02.2024, 15:36
von Laccamira
Hi Patrick
Bzgl Fett kann ich dir nicht dienen.
Die Nuten reinige ich, wie du schreibst, mit dem Dremel und Messingbürste.
Da ich heute meine Stahlflex montiert habe und diese zwar für die DR800 ausgeschrieben waren, m.M.n. aber etwas zu lang geraten sind.
Sie laufen bei mir wie du auch schreibst von der Bremspumpe ab, gehen jetzt hinter dem Tacho vorbei und dann nach unten. Habe sie durch das gleiche Loch gezogen wie die Tachowelle und dann zum Bremssattel. Damit ist die Leitung nirgends dramatisch abgewinkelt oder gar geknickt. Da hätte der CH-Tüv keine Freude dran.

LG

Re: FRAGE: Bremssattel

Verfasst: 17.02.2024, 16:23
von Winnie
Schmierung von Bremskolben und Bremszylindern?
Bremszylinder- / Bremskolbenfett. (Blaupaste), da speziell dafür entwickelt. Verträgt sich deshalb mit Bremsflüssigkeit. Alles andere ist m.E. Murks.

Meine Fischer Stahlflex verläuft wie auf dem Bild. Ob die Originale so läuft? Keine Ahnung. War bei meiner BIG so, seit ich sie habe. Ist mit Prüfgutachterspezialsegen so abgenommen, eingetragen und funktioniert seit Jahren einwandfrei.

LG
WinnieBild

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Re: FRAGE: Bremssattel

Verfasst: 17.02.2024, 17:31
von Patryk
Hallo zusammen,

@ Laccamira Danke für die Info das bringt mich schon einmal weiter.

@ Winnie ATE-Paste habe ich für die Kolben. Hatte irgendwo gelesen die Führungsbolzen sollten mit Staufferfett geschmiert werden. Hierzu war die Frage ob dies unbedingt das Stauferfett sein muss oder ob es hier auch Mehrzweckfett tut? Oder kann ich hier auch die ATE-Paste verwenden? :hmm:

Die Verlegung der originalen Leitung geht ja an der unteren Gabelbrücke entlang. Bei mir verdeckt die Leitung den Tacho im Bereich 70 - 80 Km/h. (Habe noch einen Original Lenker verbaut.) Werde mal schauen ob ich die Leitung wie das original verlegt bekomme.

Gruß
Patrick

Re: FRAGE: Bremssattel

Verfasst: 17.02.2024, 17:34
von Laccamira
Die Idee mit dem Halter an der Querstrebe ist gut. Muss mal schauen, ob ich so eine Klemme finde.

Re: FRAGE: Bremssattel

Verfasst: 17.02.2024, 18:01
von Bigfoot
Staufferfett ist meines Wissens auch "normales Mehrzweckfett", nur halt mit Markenname.
Das würde grundsätzlich funktionieren, kann aber ggfs auf Dauer die Gummimanschetten aufquellen lassen.
Besser wäre ein Silikonfett, wenn du sowieso was bestellen musst gibts dafür auch spezielle Sachen, z.B von Liqui Moly, Petec oder TRW für kleines Geld, am besten mal nach "Bremssattelführung Fett" oder so googlen.

Für Dichtungen an den Kolben natürlich die Bremszylinderpaste.

Reinigung mach ich meistens einfach mit Pinsel und Bremsenreiniger, anschließend mit NevrDull und/oder LusterLace polieren. Vom Prinzip her immer so wenig aggressiv wie es halt möglich ist.

Wegen der Verlegung gibts verschiedene Varianten, original geht die Leitung von der Bremspumpe am rechten Gabelholm nach unten, an der unteren Gabelbrücke nach links und von da runter zum Bremssattel. Es gibt aber auch die Variante wie bei der 750er wo die Bremsleitung in einer großen Schlaufe über den Lenker und von da komplett am linken Gabelholm nach unten läuft. Bei der Variante sollten dann aber die entsprechenden Führungen an den Klemmschrauben montiert sein und die Leitung muss glaube ich etwas länger sein. Evtl ist auch eine Versteifung nötig dass sich da beim ein-ausfedern nix verklemmen kann, ist bei meiner 650er so, bei der 750 glaube auch. Und erfahrungsgemäß: wenn die Leitung leer ist geht das mit der Verlegung sehr schwierig zu entlüften, bei der 43er Standardverlegung wo es nach der Bremspumpe sofort und fast nur noch steil nach unten geht dagegen ziemlich leicht.

Re: FRAGE: Bremssattel

Verfasst: 17.02.2024, 19:16
von Eintopfquäler
Bigfoot hat geschrieben: 17.02.2024, 18:01 Besser wäre ein Silikonfett
Die klassische ATE-Paste ist silikonbasiert. Steht jedenfalls so auf der einen Tube die ich seit zehn Jahren hab.
Patryk hat geschrieben: 17.02.2024, 17:31 Oder kann ich hier auch die ATE-Paste verwenden? :hmm:
Kannst du. Ich mach das auch so.

Eigentlich sind die Führungen relativ anspruchslos, bei VAG kommt irgendein Lithiumfett dran, bei PSA gabs auch beliebige MOS2 Mehrzweckschmiere dafür. Das Schmiermittel sollte im wesentlichen wasser- und einigermaßen temperaturbeständig sein. Bremsflüssigkeitsbeständig muss es nicht zwingend sein, denn wenn Bremsflüssigkeit in die Führungsbolzen kommt liegt sowieso ein anderes Problem zugrunde. :D

Der Aynchel propagiert gerne das Staufferfett (was eigentlich ein Lagerfett ist), damit da kein Salzwasser reinkommt und den Alusattel auf den Stahlstiften zum Aufblühen bringt. Vgl. Gleitstifte der Belagführungsbolzen im hinteren Sattel. :zwinker:

Was die Stahlflex betrifft: Die Verlegung ist so richtig. Stahlflexleitungen werden etwas kürzer ausgeführt als das Original. Diese dreiteilige Leitung mit "Rohrverbindung" an der unteren Gabelbrücke ist in der Theorie Quatsch; unnötige Übergänge die undicht werden könnten. In der Praxis hab ich aber noch von keinem einzigen Leck dort gehört...
Solche Knicks kann die Stahlflexleitung jedenfalls auch gar nicht machen, drum wird sie vom Lenker aus am linken Holm nach unten verlegt.

Re: FRAGE: Bremssattel

Verfasst: 18.02.2024, 02:09
von Bambi
Laccamira hat geschrieben: 17.02.2024, 17:34 Die Idee mit dem Halter an der Querstrebe ist gut. Muss mal schauen, ob ich so eine Klemme finde.
Hallo zusammen,
bei Miss Marlboro habe ich dafür nicht nach einer Klemme gesucht. Ich habe ein Stück passenden, aufgeschlitzten Benzinschlauch als Scheuerschutz über die Bremsleitung gepackt und diesen Teil dann mit einem Kabelbinder locker an der Querstrebe des Lenkers fixiert. Foto müsste/kann ich bei Bedarf machen ...
Schöne Grüße, Bambi

Re: FRAGE: Bremssattel

Verfasst: 18.02.2024, 08:21
von Patryk
Guten Morgen zusammen,

danke für die Infos und Tipps. Werde die Leitung dann wie ihr geschrieben habt und auf dem Foto zu sehen ist verlegen. :good:
Dann gleich mal wieder der Reinigung des Bremssattels widmen und auf einen vernünftigen Druckpunkt freuen/hoffen. :P

Ich werde berichten. :hi:

Allen einen schönen Sonntag.


Gruß
Patrick

Re: FRAGE: Bremssattel

Verfasst: 18.02.2024, 08:47
von Bigfoot
Eintopfquäler hat geschrieben: 17.02.2024, 19:16
Was die Stahlflex betrifft: Die Verlegung ist so richtig. Stahlflexleitungen werden etwas kürzer ausgeführt als das Original. Diese dreiteilige Leitung mit "Rohrverbindung" an der unteren Gabelbrücke ist in der Theorie Quatsch; unnötige Übergänge die undicht werden könnten. In der Praxis hab ich aber noch von keinem einzigen Leck dort gehört...
Solche Knicks kann die Stahlflexleitung jedenfalls auch gar nicht machen, drum wird sie vom Lenker aus am linken Holm nach unten verlegt.

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Also meine ist so verlegt wie original, da knickt nichts und passt auch schön hin.
Streng genommen stehts meine ich auch so in der ABE damit keine Abnahme nötig ist.

Verlegung am Gabelholm würde ggfs auch gehen (hat zumindest eine Verstärkung aus PVC Rohr drum, die etwas ältere, auch Fischer, an meiner anderen Big hat das nicht, da hätte ich Bedenken dass sie beim einfedern knickt), dafür kommt sie mir allerdings grenzwertig kurz vor.
Habs allerdings auch nicht probiert, wenns langt und man die entsprechenden Führungen an den Gabelbrücken montiert natürlich prinzipiell mindestens genauso gut.

Re: FRAGE: Bremssattel

Verfasst: 18.02.2024, 09:38
von Patryk
Ich bin es nochmal,

ist der Reinigungszustand so O.K. oder was sagen die anderen? Hab mit der Zahnbürste und Messingbürste gereinigt.

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Fragende Grüße :hmm:
Patrick

Re: FRAGE: Bremssattel

Verfasst: 18.02.2024, 10:47
von PeterM
:good:
Besser sahen die im Laden wahrscheinlich auch nicht aus.

Gepflegte Grüße Peter

Re: FRAGE: Bremssattel

Verfasst: 18.02.2024, 11:40
von Eintopfquäler
Bigfoot hat geschrieben: 18.02.2024, 08:47 Also meine ist so verlegt wie original, da knickt nichts und passt auch schön hin.
Hab ich so noch nie gesehen, Chapeau. :coool:
Würde ich aber trotzdem nicht so montieren. :lol:
Meine Fischer waren auch nie flexibel genug dafür.
Patryk hat geschrieben: 18.02.2024, 09:38 ist der Reinigungszustand so O.K. oder was sagen die anderen?
Die Nuten haben noch etwas Alublüte drin, ggf. vorsichtig mit einem kleinen Schraubendreher auskratzen und die Brösel mit Druckluft ausblasen.

Re: FRAGE: Bremssattel

Verfasst: 21.02.2024, 11:51
von mac_axli
Moin,
hier das Zeuch nehme ich immer für Schmierereien an der Bremse
https://www.ate-info.de/de/details/prod ... lube-75-ml

:hi:
Axel

Re: FRAGE: Bremssattel

Verfasst: 21.02.2024, 12:25
von Bigfoot
Aber bitte nicht für die Führungsbolzen des Schwimmsattels :nono:

Das Zeug ist zum einschmieren der Rückenplatte an den Bremsbelägen und ggfs den Haltestiften damit die Beläge nicht im Sattel schwergängig werden.
Steht sogar drauf, nicht in Kontakt mit Gummiteilen bringen :)

Re: FRAGE: Bremssattel

Verfasst: 22.02.2024, 07:31
von Patryk
Moin zusammen,

habe eine große Tube ATE Bremszylinder-Paste für Hydraulische Bremsen hier. Damit wird der Sattel gemacht.

Heute eben noch eine neue Entlüftungsschraube holen, dann geht es ans zusammen bauen.

Ick freu mir auf den Druckpunkt :P :P

Danke an all die Informaten hier. Das Forum ist echt super.

Gruß
Patrick

Re: FRAGE: Bremssattel

Verfasst: 22.02.2024, 09:12
von Aynchel
moin

Beläge aus dem Sattel nehmen
Kolben ganz zurück schieben und mit gegenläufigen Holzkeilen fest setzen
konventionell entlüften
wenn Druckpunkt halbwegs gut den Bremshebel im gezogenen Zustand mit Kabelbinder Gurt usw festsetzen
Bremssattel am Schlauch hängen lassen
Moped auf Seitenständer und Lenker auf Linksanschlag
dadurch kann die vorhandene Restluft zur Bremspumpe aufsteigen
so über Nacht stehen lassen
am nächsten Tag Kabelbinder lösen und die Restluft per Pumpen am Handhebel über die Schnüffelbohrung in den Ausgleichsbehälter entlüften

Re: FRAGE: Bremssattel

Verfasst: 22.02.2024, 09:19
von Patryk
Hallo Aynchel,

mit Schnüffelbohrung ist die Entlüftungsschraube am Sattel gemeint?

Gruß
Patrick
Aynchel hat geschrieben: 22.02.2024, 09:12 moin

Beläge aus dem Sattel nehmen
Kolben ganz zurück schieben und mit gegenläufigen Holzkeilen fest setzen
konventionell entlüften
wenn Druckpunkt halbwegs gut den Bremshebel im gezogenen Zustand mit Kabelbinder Gurt usw festsetzen
Bremssattel am Schlauch hängen lassen
Moped auf Seitenständer und Lenker auf Linksanschlag
dadurch kann die vorhandene Restluft zur Bremspumpe aufsteigen
so über Nacht stehen lassen
am nächsten Tag Kabelbinder lösen und die Restluft per Pumpen am Handhebel über die Schnüffelbohrung in den Ausgleichsbehälter entlüften

Re: FRAGE: Bremssattel

Verfasst: 22.02.2024, 10:07
von Frank
Patryk hat geschrieben: 22.02.2024, 09:19 Hallo Aynchel,

mit Schnüffelbohrung ist die Entlüftungsschraube am Sattel gemeint?

Gruß
Patrick
Aynchel hat geschrieben: 22.02.2024, 09:12 moin

Beläge aus dem Sattel nehmen
Kolben ganz zurück schieben und mit gegenläufigen Holzkeilen fest setzen
konventionell entlüften
wenn Druckpunkt halbwegs gut den Bremshebel im gezogenen Zustand mit Kabelbinder Gurt usw festsetzen
Bremssattel am Schlauch hängen lassen
Moped auf Seitenständer und Lenker auf Linksanschlag
dadurch kann die vorhandene Restluft zur Bremspumpe aufsteigen
so über Nacht stehen lassen
am nächsten Tag Kabelbinder lösen und die Restluft per Pumpen am Handhebel über die Schnüffelbohrung in den Ausgleichsbehälter entlüften
Moin,
nein, in dem Bremsflüssigkeitsvorratsbehälter ist ein kleine Ausgleichsbohrung.
Bei offenen Deckel die Bremse betätigen, da siehst Du dann Luftblässchen aufsteigen, langsame Bewegungen bitte da sonst auch ein Springbrunnnen enstehen kann.
Und Bremsflüssigeit löst unheimlich gut Lack, daher alles drumherum abdecken und gegebenfalls nach Beendigung der Arbeiten mit Bremssenreiniger abwischen.

VG
Frank

Re: FRAGE: Bremssattel

Verfasst: 22.02.2024, 10:25
von Aynchel